Badenhausen. An der OBS Badenhausen fand der Workshop „No Planet B!“ statt. Die Schüler beschäftigten sich mit Konsum und dessen Auswirkungen auf die Umwelt.

Unter dem Titel „No Planet B!“ wurden kürzlich die Schüler des Wahlpflichtkurses Politik des achten Jahrgangs der Oberschule Badenhausen, unter Leitung von Thomas Koch, stellvertretender Schulleiter, mit den Auswirkungen des eigenen Konsums konfrontiert. Daniela Rump und Magnus Hemmenstädt, Referenten aus dem niedersächsischen Landesbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung, führten mit den Schülern einen fünfstündigen Workshop durch und diskutierten mit ihnen, wie sich die Wirtschaft und unser eigenes Konsumverhalten auf Umwelt, Klima und Menschen auswirken.

In einem ersten Block ging es um die Entstehung und Auswirkungen der Globalisierung. Den Schülern wurde verdeutlicht, dass Wirtschaft und Umwelt eng miteinander verknüpft sind. Sie rekonstruierten die Wertschöpfungsketten von Nordsee-Krabbben und eines T-Shirts: So würden die in der Nordsee gefangenen Krabben nach Polen, Weißrussland oder sogar Marokko zur Weiterverarbeitung transportiert und anschließend wieder nach Deutschland zurückgebracht, wo sie dann verkauft werden.

Produktion und Transport belasten die Umwelt

Bei der Produktion eines T-Shirts komme die Baumwolle aus den USA, Indien, Pakistan, China oder Usbekistan, werde in der Türkei weiterverarbeitet, komme dann nach Taiwan und schließlich zur Produktion nach Bangladesch, bevor das T-Shirt nach Europa transportiert und zum Verkauf angeboten werde.

In beiden Fällen gebe es nicht nur prekäre Arbeitsverhältnisse – schließlich müsse die Arbeit so billig sein, dass es sich trotz des Hin-und-Her-Transports für Firmen lohnt, die einzelnen Produktionsschritte in diese Länder auszulagern. Zudem bedeute das erhöhte Transportaufkommen einen erheblichen Belastungsfaktor für die Umwelt. Anschließend setzten sich die Schüler an zwei „Thementischen“ mit ihrem eigenen Konsumverhalten auseinander. Im Mittelpunkt standen dabei die Themen „Plastik“ und „Ernährung“. In mehreren Gesprächsrunden wurden die Jugendlichen aufgefordert, das eigene Handeln zu reflektieren und zu überlegen, wie sich dieses auf die Umwelt auswirkt. In einem abschließenden Schritt entwickelten sie eigene und schulische Handlungsziele, um nachhaltiger handeln zu können.

Beim Thema „Plastik“ ging es um dessen Produktion, die problematische Entsorgung und weltweite Verbreitung des Plastikmülls. Während der Arbeitsphase fasste Nils Wirges die Problematik zusammen: „Plastik ist total schädlich, es verrottet nicht.“ Insofern überlegten die Schüler Strategien zur Vermeidung des Kunststoffes. Eine weitere Gruppe überlegte, wie die menschliche Ernährung und der Klimawandel zusammen hängen.

Nachdem die Auswirkungen der Ernährungsweise geklärt waren, ging es darum, zu überlegen, wie man sich „klimafreundlicher“ ernähren kann. So setzte sich etwa Jan Völzow das Ziel, zukünftig weniger Fleisch und mehr Obst und Gemüse zu essen.

Auch jeder Einzelne kann etwas verändern

Doch gab es während des Diskussionsprozesses auch Bedenken. Einige Schüler merkten kritisch an, dass man alleine wenig ausrichten könne. „Kleine Funken entfachen ein Feuer. Wenn viele Menschen ein bisschen was in ihrer Ernährungsweise ändern, ändert sich schon eine ganze Menge“, entgegnete Magnus Hemmenstädt daraufhin.

„Während des gesamten Workshops waren die Schüler mit Begeisterung und mit voller Konzentration bei der Sache“, so Koch. „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ist immerhin ein ausgewiesener Schwerpunkt unserer Arbeit.“

Für das Verhalten und die Vorgehensweise in der Schule regten die Schüler an, zukünftig auf Plastikverpackungen im Schulkiosk zu verzichten. Außerdem könnten vermehrt Mappen aus Pappe und Stifte aus Bambus genutzt sowie weiter und verstärkt auf die Digitalisierung gesetzt werden.

Mit dem Workshop will die Schule auch an das Engagement für Klima- und Umweltschutz anschließen, das in den vergangenen Monaten im Fokus politischer Debatten stand. Nicht zuletzt die Fridays-for-Future-Demonstrationen hätten es geschafft, diesem Thema in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu mehr Aufmerksamkeit und Geltung zu verhelfen.