Gittelde. Das Böttcherhandwerk hatte früher in Gittelde eine große Bedeutung. Bodo Biegling befasste sich mit der Geschichte.

Trotz der vielen positiven Voraussetzungen, wie der günstigen Lage, des Münz-, Markt- und Zollrechts, der Eisenverhüttung und der Eisenfaktorei ist es dem Flecken Gittelde nicht gelungen, sich in seiner langen Geschichte zu einer Stadt zu entwickeln. Kleine Gewerbe- und Handwerksbetriebe sowie die Landwirtschaft haben viele Jahrhunderte das Bild des Ortes bestimmt.

Doch insbesondere ein Handwerk brachte es in all den Jahren zu einer ungewöhnlichen Blüte: das Böttcherhandwerk. Dieses Handwerk ist schon seit vielen Jahrhunderten ein wichtiger Zweig der Holzverarbeitung. Je nach Region gehören dazu auch die Berufe mit den Bezeichnungen Büttner, Büttiger, Bötticher, Fässler und Küfer. Ebenfalls sind die Handwerksberufe Kleinbinder und Eimermacher zum Beruf Böttcher zu rechnen. All diese Holzhandwerker stellen aus hochwertigen Fichtenholzteilen – den Dauben oder Stäben – vorwiegend Fässer für die Vorratshaltung und den Transport von Lebensmitteln und anderen Gütern her. Außerdem werden Gefäße für den privaten, landwirtschaftlichen und gewerblichen Bedarf hergestellt.