Braunschweig. Genuss pur wie im Nachbarland: Austern und Champagner im „Monsieur Claude“. Gastronom aus Braunschweig schlägt Brücke nach Frankreich.

Ein Glas Champagner, dazu ein paar Austern – das alles ist ab sofort im Magniviertel möglich. Bereits seit einer Woche läuft der Betrieb des kleinen, aber feinen Lokals „Monsieur Claude“, das im Magni-Boutiquehotel beheimatet ist. Hinter dem neuen Gastro-Konzept steckt kein Geringerer als Braunschweigs bekannter Gastronom Oliver Strauß.

Das Team um das „Monsieur Claude“: Lena Falkenroth, Oliver Strauß und Küchenchef Mirco Kahe
Das Team um das „Monsieur Claude“: Lena Falkenroth, Oliver Strauß und Küchenchef Mirco Kahe © regios24 | Darius Simka

Für die Entwicklung des kleinen Lokals mit französischem Charme hat er sich die erfahrene Gastronomin Lena Falkenroth und Weinhändler Mario Etmanski an die Seite geholt. Mit ihnen teilt er nicht nur die Vorliebe für Weine, sondern auch für das „Savoir-vivre“– die französische Lebensart hinsichtlich Genuss und Kulinarik. Strauss erklärt: „Ich bin schon mein ganzes Leben lang unglaublich gerne in Frankreich. Ich fahre auch, so oft wie es geht, nach Paris.“

Dass er jetzt in dem Hotel, das er seit 2017 betreibt, neben dem „Fuchs Blau“ ein Lokal mit französischer Küche eröffnen würde, war nicht von Anfang an klar. Ein halbes Jahr lang habe sich das Trio immer wieder bei einem Glas Wein zusammengesetzt und an dem Konzept getüftelt. „Im Grunde war das ein Findungsprozess. Wir wollten, dass für jeden etwas dabei ist.“

Oliver Strauß hat in seinem Boutique-Hotel mit dem „Monsieur Claude“ ein Bistro mit französischer Küche eröffnet.
Oliver Strauß hat in seinem Boutique-Hotel mit dem „Monsieur Claude“ ein Bistro mit französischer Küche eröffnet. © regios24 | Darius Simka

Das „Monsieur Claude“ in Braunschweig bietet französische Küche und Lässigkeit

Schließlich ist mit dem „Monsieur Claude“, der Name ist inspiriert von dem gleichnamigen Kinofilm, ein Lokal mit französischer Bistroküche entstanden. Küchenchef ist Mirco Kahe, der auch für das „Fuchs Blau“ die fünf Köche anleitet und für die Qualität der Speisen zuständig ist. Auf der Karte stehen exquisite Meeresfrüchte wie Austern und Hummerbisque, aber auch Loup de Mer und Filet de Boeuf.

Lena Falkenroth, die zuletzt in einem Sternerestaurant in Düsseldorf und auf Sylt arbeitete und seit drei Jahren wieder in Braunschweig lebt, schwärmt von den Produkten: „Die Austern werden Dienstagfrüh frisch gefangen und Mittwochvormittag bei uns angeliefert.“ Auch wenn die Austern immer vorrätig sein sollten, empfiehlt die 36-Jährige ihren Gästen, bei der Reservierung den Wunsch mit anzugeben.

Küchenchef des „Monsieur Claude“: Mirco Kahe.
Küchenchef des „Monsieur Claude“: Mirco Kahe. © regios24 | Darius Simka

Der 51-jährige Strauß, der seit 30 Jahren Gastronomie in Braunschweig betreibt und seit 20 Jahren mit Tim Lemke zusammenarbeitet, wird nicht müde, neue Konzepte zu entwickeln. Er sagt: „Ich liebe Gastronomie. Hat mir immer Spaß gemacht!“ Die Menükarte des „Monsieur Claude“ trage auch eine persönliche Note, da es nur Gerichte und Weine gebe, die dem Chef schmecken. „Ich esse wahnsinnig gerne Tatar und Ratatouille als Beilage“, verrät er. Auch Falkenroth weiß sofort, was sie sich bestellen würde: „Hummersuppe! Und dann das Perlhuhn“, sagt sie und lacht.

Versteckter Geheimtipp im Magniviertel: das „Monsieur Claude“.
Versteckter Geheimtipp im Magniviertel: das „Monsieur Claude“. © regios24 | Darius Simka

Mit dem kleinen Restaurant wolle man die „die Liebe zwischen Frankreich und Deutschland“ zelebrieren. Wobei der Unternehmer zugibt: „Wir sprechen eine gewisse Zielgruppe an. Es sind Leute, die gerne und gut essen gehen wollen.“ Man maße sich allerdings nicht an, die französische Küche „par exellence“ anzubieten, vielmehr habe man versucht, das Konzept auf eine einfache Bistroküche herunterzubrechen. So könne man Champagner auch glasweise bestellen und nur auf ein Glas Wein vorbeikommen. Auch kleinere Speisen wie eine Quiche Provençale und eine Elsässer Zwiebelsuppe eignen sich für den kleinen Hunger.

Vor allem kommt es Falkenroth und Strauss auf das Lebensgefühl an. Eine „französische Lässigkeit“ wollen sie ganz selbstverständlich transportieren. Und so gebe es auch keine weißen Handschuhe und kein Filetieren des Fischs am Platz, sondern Servicekräfte in T-Shirt und mit Piercing. Die 36-Jährige fasst es so zusammen: „Wir wollen die Menschen ohne viel Chichi mitnehmen.“ Deswegen sei auch kein Sommelier vor Ort – das Personal sei ausreichend geschult. Wichtig sei vor allem eins: „Bei uns ist es egal, wie alt man ist und was man im Portemonnaie hat.“

Im „Monsieur Claude“ im Magniviertel kommen Speisen wie „Salat Niçoise“ (links) und  Französische Perlhuhnbrust auf den Tisch.
Im „Monsieur Claude“ im Magniviertel kommen Speisen wie „Salat Niçoise“ (links) und Französische Perlhuhnbrust auf den Tisch. © FMN | Joost Maier

Hummer, Austern und Rinderfilet: Das Monsieur Claude in Braunschweig legt Wert auf Frische

In dem „petit Restaurant“ haben nur 30 Personen Platz. Geöffnet ist lediglich an drei Tagen: Donnerstag, Freitag und Samstag. Über seine Ziele mit dem „Monsieur Claude“ sagt Strauß: „Es wäre ein Erfolg, wenn an allen drei Tagen jeder Platz einmal belegt ist.“ Und wenn die Gäste schon einmal da seien, würde er sich wünschen, dass sie sich zu französischer Lounge-Musik wegträumen. „Ziel ist es für uns, dass die Leute hier hereinkommen und irgendwann vergessen, dass sie in Braunschweig sind.“

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