Wolfsburg. Bei den Fußballerinnen des VfL Wolfsburg liegt der volle Fokus auf dem Erreichen von Liga-Platz 2 - ein Sieg in Freiburg ist eingeplant.

Sieben Punkte Rückstand haben die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg auf Platz 1, fünf Zähler Vorsprung auf Rang 3. Nachdem die Meisterschaft nach der Topspiel-Niederlage gegen die Bayern so gut wie weg ist, hat der zweite Platz mit Blick auf die Saisonvorbereitung eine immense Bedeutung für Trainer Tommy Stroot und seine Mannschaft. Klar ist aber jetzt schon: Es wird für den VfL erneut extrem knifflig, es überhaupt in die Gruppenphase der Champions League zu schaffen.

Zweiter oder Dritter - das macht mit Blick auf die Vorbereitung einen Riesenunterschied

Denn in der 2. Quali-Runde, in die die VfLerinnen einsteigen, wenn sie Vizemeister werden, warten Knallerlose. Im vergangenen Oktober scheiterte das Team an Paris FC, dem Vorjahres-Dritten aus Frankreich. Mit Manchester United war im Vorfeld auch der Zweite aus der englischen Topliga in der Verlosung. Diese Quali-Runde für die Gruppenphase 2024/25 steigt am 18./19. und am 25./26. September. Die Mini-Turniere der Runde 1, in die der Bundesliga-Drittplatzierte muss, finden bereits am Wochenende nach dem ersten Pflichtspiel in der Bundesliga (30. August bis 2. September) am 4. und 7. September statt.

Diese zwei Wochen mehr Zeit können auch deshalb entscheidend sein, weil wieder damit zu rechnen ist, dass die Wolfsburgerinnen in der Vorbereitung von Anfang Juli an auf zahlreiche Nationalspielerinnen verzichten müssen: So steigt nicht nur das Olympische Frauenfußball-Turnier mit der deutschen Nationalmannschaft (25. Juli bis 10. August). Zwischen Saisonende 2023/24 und Olympia steigen auch noch vier EM-Quali-Spiele (Ende Mai/Anfang Juni sowie Mitte Juli) für alle VfL-Nationalspielerinnen. Das alles sorgt wieder einmal für einen prallgefüllten Sommer und wenig Erholungszeit. Paris FC hat gleichwohl gezeigt: Ein Selbstläufer ist die Gruppenphasen-Quali auch so nicht.

Stroot: Müssen die restlichen Bundesliga-Spiele erfolgreich gestalten

Angesichts der zahlreichen Sommertermine hat Stroot vor der Abreise zum Liga-Spiel beim SC Freiburg (Samstag, 12 Uhr, live auf MagentaSport und Dazn) noch einmal die Sinne geschärft. Die Mannschaft darf trotz der abgehakten Meisterschaft auf keinen Fall nachlassen. „Für uns ist klar, was jetzt die Aufgabe ist: Wir müssen dafür sorgen, die restlichen Bundesliga-Spiele erfolgreich zu bestreiten.“ Das schließt trotz personeller Sorgen Siege in Freiburg und beim MSV Duisburg (Sonntag, 21. April, 18.30 Uhr) ein. Erst für die restlichen Partien, inklusive des DFB-Pokal-Finals in Köln gegen Meister FC Bayern (9. Mai, 16 Uhr), ist Besserung in Sicht.

Der SC gehört zu den Klubs, die den VfL immer mal wieder ärgern konnten. Auch wenn der letzte Freiburg-Sieg gegen Wolfsburg aus dem November 2017 datiert, sollten die Wölfinnen gewarnt sein. In Freiburg spielt mit Janina Minge eine künftige VfLerin vor. Die 24-Jährige hat ihren Vertrag im Breisgau auslaufen lassen, trägt ab der kommenden Saison das VfL-Trikot. Stroot sagte im Vorfeld: „Sie ist für mich ein Achter. Sie bringt ein enormes Laufvermögen mit, auch eine große Torgefahr und viel Qualität bei Standards. Ich freue mich extrem auf sie.“

Beim SC kam Minge allerdings zuletzt als Innenverteidigerin zum Einsatz. „Das ist nicht ihre beste oder ihre liebste Position.“ Die Frage in Freiburg sei allerdings wohl eher: „Wo hilft ihre Erfahrung und wo kann sie andere Spielerinnen besser machen? Ich kann daher komplett nachvollziehen, dass sie Innenverteidigerin spielt, obwohl sie natürlich auch in Freiburg wissen, dass Janina vor allem im Mittelfeld ihre Qualitäten hat.“