Wolfsburg. Ohne einige prominente Namen reisen Wolfsburgs Fußballerinnen nach Freiburg. Für Trainer Stroot darf das aber keine Ausrede sein.
Die Verletztenliste der Bundesliga-Fußballerinnen des VfL Wolfsburg ist in der Länderspielpause nicht kürzer geworden. Im Gegenteil, mit Sveindis Jonsdottir kam eine weitere Spielerin angeschlagen vom Einsatz mit ihrer Nationalmannschaft zurück. Die Isländerin zog sich am Dienstag im EM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland ausgerechnet in einem Zweikampf mit ihrer Wolfsburger Kollegin Kathrin Hendrich eine Schulterverletzung zu. „Sie wird für Freiburg definitiv ausfallen“, sagt ihr VfL-Trainer Tommy Stroot. Seine Mannschaft muss damit ohne die Offensivspielerin die Reise in den Süden zum SC antreten, wo die Wolfsburgerinnen am Samstag von 12 Uhr an ihr nächstes Bundesliga-Spiel bestreiten.
Popp zumindest wieder teiweise im Training
Und neben Jonsdottir fallen dafür beim VfL noch weitere prominente Namen aus. Nationalmannschafts-Kapitänin Alexandra Popp konnte nach ihren Knieproblemen zwar „wieder Teile des Trainings“ absolvieren, „für Freiburg ist sie aber noch keine Option“, berichtet Stroot. Ähnlich würde es sich bei Lena Lattwein verhalten, die sich nach ihrer Knie-Operation im Lauftraining befindet. Zudem fallen noch Innenverteidigerin Marina Hegering und Camilla Küver aus.
Insgesamt ist das dann doch schon eine recht lange Liste, auf der sich auch etliche Stammspielerinnen finden. Trotzdem sagt Stroot: „Mit der Qualität, die auf dem Platz stehen wird, sind wir in Freiburg Favorit.“ Und gerade im Vergleich zum jüngsten Kantersieg (9:0) im DFB-Pokal über Essen wäre der Unterschied nicht groß, erinnert der Coach. Bei diesem Erfolg hatten bis auf Jonsdottir alle aufgezählten Spielerinnen bereits gefehlt, und auch die Isländerin habe nur auf der Ersatzbank gesessen und kam nicht zum Einsatz. Deshalb ist Stroot zuversichtlich, dass sein Team den Substanzverlust auch in Freiburg gut auffangen kann.
Stroots Ziel: Platz 2 so schnell wie möglich absichern
Denn obwohl der Meisterzug nach der Niederlage gegen Bayern München wohl abgefahren ist, haben die Wolfsburgerinnen noch Ziele. Platz 2, der in der Qualifikation zur Champions League eine Spielrunde weniger als bei Rang 3 bedeutet, will der VfL so schnell wie möglich absichern. „Ich habe nicht das Gefühl, dass bei uns die Spannung abfällt“, sagt Stroot, „das können wir uns wegen des DFB-Pokals auch gar nicht erlauben.“
Dort stehen die Wolfsburgerinnen erneut im Finale und treffen am 9. Mai in Köln auf Bayern München. Bis dahin ist vielleicht auch die Wolfsburger Verletztenliste wieder etwas kürzer geworden. Möglicherweise steht Jonsdottir dann wieder zur Verfügung. Ihre Ausfallzeit wegen ihrer Bänderverletzung in der Schulter ist zwar noch offen, aber zunächst hatte Stroot Schlimmeres befürchtet. „Es ist nichts Knöchernes“, stellt er nun etwas erleichtert fest. Wenn Wolfsburgs Trainer Glück hat, ist Jonsdottir bald wieder dabei. Nur für das Freiburg-Spiel ist die 22-Jährige mit Sicherheit keine Option.
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