Göttingen. Zwei Tage nach der Überraschung gegen Bayern München fehlt der BG Göttingen im Duell mit dem Tabellenführer Telekom Baskets Bonn die Kraft.

Die BG Göttingen hat eine weitere Überraschung in der Basketball-Bundesliga deutlich verpasst. Nur zwei Tage nach dem Sieg gegen den Tabellendritten FC Bayern München musste sich die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors am Dienstagabend gegen den Spitzenreiter Telekom Baskets Bonn mit 60:95 (33:53) geschlagen geben. Vor 2.461 Zuschauern in der Göttinger Sparkassen-Arena hielten die Hausherren nur im ersten Abschnitt mit, ehe die Rheinländer mit einer intensiven Verteidigung die Göttinger ausbremsten. Bester BG-Werfer war Till Pape mit elf Punkten. Für Bonn trafen TJ Shorts und Tyson Ward am häufigsten (je 17 Zähler).

Die Veilchen, die auf Peter Hemschemeier (Rücken) und Max Besselink (siebter Ausländer) verzichten mussten, lieferten sich mit dem BBL-Tabellenführer zunächst ein Duell auf Augenhöhe. Rayshaun Hammonds brachte die Hausherren 9:4 in Front, die Bonner antworteten mit einem 0:6-Lauf zum 9:10 (4.). Harald Frey holte die Führung postwendend von der Drei-Punkte-Linie zurück (12:10), aber die Gäste ließen erneut einen kleinen Lauf zum 12:15 folgen (5.). Mathis Mönninghoff besorgte den Ausgleich, doch die Göttinger ließen dann zu viele Chancen liegen. Zwar brachte Frey sein Team erneut in Front, aber zum Viertelende hatten die Baskets die Nase knapp vorn (20:23).

Bonn zieht defensiv an

Im zweiten Abschnitt zeigte der Spitzenreiter, warum er nicht nur die beste Offensive, sondern auch die beste Defensive der Liga hat. Die BG musste sich jetzt jeden Wurf hart erarbeiten und hatte Probleme im Angriff. Bis Mitte des Viertels gestattete das Team von Baskets-Headcoach Tuomas Iisalo den Veilchen nur drei Zähler, während es auf 23:34 davonzog (14.).

Die Göttinger kämpften und erarbeiteten sich über Offensiv-Rebounds immer wieder zweite Chancen, nutzten diese aber zu selten. Mark Smith verkürzte noch einmal auf 29:40, doch Bonn spielte weiter mit viel Energie und baute seinen Vorsprung aus (29:47/18.). Die Gastgeber schöpften nach einem kleinen Lauf zum 33:47 etwas Hoffnung, aber diese machten die Baskets schnell zunichte (33:53).

Auch nach dem Seitenwechsel bekamen die Göttinger kaum Zugriff auf das Spiel. Die Gäste aus dem Rheinland ließen den Ball laufen und zogen immer weiter davon. Nach einem 0:7-Lauf zum 38:65 nahm Moors schnell eine Auszeit (24.). Danach zeigten die Veilchen eine Reaktion. Pape und Geno Crandall ließen den Rückstand auf 43:65 schrumpfen (24.). Fast drei Minuten gestatteten die Gastgeber der Iisalo-Truppe nun keine Punkte, nutzten ihre Chancen allerdings auch nicht, so dass sich die BG nicht noch weiter heranarbeiten konnte. Collin Malcom beendete die Korbflaute mit Punkten für Bonn zum 43:67 (27.). Mit einem 47:71-Rückstand ging es in den Schlussabschnitt.

Veilchen kämpfen vergebens

Die Veilchen versuchten noch einmal zu kämpfen und verkürzten durch fünf Punkte in Folge auf 52:73 (32.). Dann musste Hammonds nach seinem fünften Foul auf der Bank Platz nehmen, Harper Kamp hatte sich zuvor schon eine Blessur am Rücken zugezogen und stand auch nicht mehr zur Verfügung. In dieser Phase bauten die Baskets ihren Vorsprung wieder aus (53:81/34.). Bei den Göttinger schwanden im elften Spiel innerhalb von gut einem Monat nun sichtlich die Kräfte. Pape und Smith trafen noch einmal zum 58:88, doch der Champions-League-Halbfinalist agierte zu souverän und gewann verdient.

„Es gab heute eigentlich kein Spiel. Bonn hat so gespielt, wie sie es schon die ganze Saison machen, mit einer unglaublichen Pace“, sagte Moors. „Ich bin überzeugt, dass wir besser dagegenhalten können, aber dann muss man bei 100 Prozent sein, und das waren wir heute nicht. Das erste Viertel war noch okay, auch nicht super. Danach gehen dann unsere Trefferquoten nach unten. Wir haben mit vier von acht Dreiern angefangen, danach einer von 20.“

Für den BG-Trainer kam das angesichts des zuletzt absolvierten Pensums allerdings nicht überraschend: „Mein Team hat in den vergangenen Wochen unglaublich viel gegeben. Die wichtigen Spiele, die wir gewinnen mussten, haben wir gewonnen, dafür zolle ich meinen Spielern viel Respekt. Zwei Tage nach dem vergangenen Spiel waren wir nicht bereit. Einerseits ist das enttäuschend, andererseits mussten wir dieses Spiel nicht gewinnen. Unser Fokus liegt jetzt schon auf Sonntag.“ Dann empfangen die Veilchen zum Hauptrunden-Abschluss die Frankfurt Skyliners, danach wird feststehen, von welcher Position die BG in die Playoffs startet. Möglich ist noch alles zwischen Platz fünf und Platz sieben.

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