Braunschweig. Bei Eintracht ist die Stimmung nach dem 5:0 gegen Elversberg exzellent. Der Coach hatte zuvor in die psychologische Trickkiste gegriffen.
Unter der Woche griff Daniel Scherning in die psychologische Trickkiste. Eintrachts Trainer rief Hasan Kurucay und Ermin Bicakcic zu sich ins Büro und sagte: „Ihr schafft es eh nicht, ein Tor nach einem Standard zu machen.“ Scherning war mit den Ausführungen in den Wochen zuvor nicht einverstanden gewesen. Daher die Provokation, aus der im Spiel gegen Elversberg eine Reaktion folgte. Und was für eine. Kurucay erzielte zwei Treffer nach Standards (Ecke und Elfer), Bicakcic einen (Ecke). Weil zudem noch Robin Krauße nach einer Ecke einköpfte und nur Florian Krüger aus dem Spiel heraus traf, ging Schernings Kniff voll auf. „Schön, dass es geklappt hat“, sagte er nach der 5:0-Gala.
Kurucay musste lange überlegen und konnte sich dennoch nicht daran erinnern, wann genau er zuletzt doppelt getroffen hatte. „Das ist eine Weile her“, sagte der 26 Jahre alte Verteidiger, der sich aber sicher war, es schon einmal zuvor geschafft zu haben. Der Samstag war für ihn aber so oder so „der perfekte Tag“. Kurucay: „Zwei Tore von mir, ein 5:0-Sieg, kein Gegentor, tolle Stimmung, tolles Wetter. Es könnte nicht besser sein. Für den Moment“, sagte er, „war das ein wichtiger Schritt. Und wenn wir unsere Sache gut machen, bleiben wir in der Liga.“
Standards gehören zu den entscheidenden Faktoren im Abstiegskampf. Zu Saisonbeginn hatte die Eintracht noch Reihenweise Gegentore nach Ecken sowie Freistößen kassiert und vorne keinerlei Gefahr ausgestrahlt. „Tut mir leid, das sagen zu müssen, aber wir waren wirklich sehr, sehr schlecht“, sagte Kurucay mit einem Lächeln, das die Erkenntnis ausdrückt, diese miese Phase überwunden zu haben. „Wir haben uns bei Standards sehr gut entwickelt.“
Fotostrecke: Eintracht Braunschweig gewinnt 5:0 gegen Elversberg
Stimmt. Die Top-Torschützen der Eintracht kommen mit Fabio Kaufmann (sechs Saisontore) und Rayan Philippe (fünf) zwar weiterhin aus der Offensive, aber dahinter mit je vier Treffern teilen sich schon Kurucay und Bicakcic Platz 3. Letzterer hatte noch ein als Beleidigung verpacktes Lob im Gepäck, als er in der Mixed-Zone hinter Kurucay herging. „Mit so einem großen Schädel muss man auch mal treffen“, so Bicakcic.
Die Stimmung nach solch einer Gala ist verständlicherweise exzellent. Scherning hob die teaminterne Laune noch an, weil er seinen Spielern nach dem Sieg am Ostersonntag und -montag frei gab. „Das haben sich die Jungs verdient“, so der Trainer, dessen Provokation in Richtung Kurucay und Bicakcic im Übrigen noch Folgen für ihn hat.
Ein Essen unter der Woche geht auf Scherning. „Die Spieler können sich freuen, dass es wieder etwas Vernünftiges zum Essen vom Trainer gibt.“ Was er seinem Team vorsetzt, ist noch unklar. Sicher ist nur: Er wird‘s nicht selbst zubereiten. „Das ist bei 40 Leuten zu viel Arbeit“, sagt er. Fünf Tore, vier Standards, drei Punkte, zwei freie Tage, ein Essen: Der Aufwand der Eintracht-Profis gegen Elversberg hat sich auf mehreren Ebenen ausgezahlt.
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