Braunschweig. Gegen Magdeburg kann der Spielmacher wieder mitmachen. Wie lange bleibt er noch in Braunschweig? Die Ausstiegsklausel ist höher als gedacht.

Eintracht hat einen Mann mit der Maske: Immanuel, genannt Manu, Pherai zeigte sich im Training am Freitag mit Gesichtsschutz. Der Nasenbeinbruch, der Braunschweigs Spielmacher vor knapp zwei Wochen von Kaiserslauterns Kevin Kraus zugefügt worden war, macht’s notwendig. Fürs Zweitliga-Spiel gegen Magdeburg am Samstag (20.30 Uhr, Eintracht-Stadion) ist Pherai nun wieder fit – mit Maske.

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Diese wurde unter der Woche einer Stabilitätsprüfung unterzogen. „Wir haben aus Jux mal dagegen geschlagen“, sagt Michael Schiele grinsend. Ergebnis: „Passt alles.“ Die Voraussetzungen sind gegeben, dass Pherai gegen Magdeburg mitwirken kann. Ob von Anfang an oder als Joker, das lässt der Trainer aus taktischen Gründen nachvollziehbar offen. Klar ist nur: Der Spielmacher ist zurück.

Darüber sind nicht nur die Fans erfreut, sondern auch Eintrachts Trainer und ebenso der Sportchef. „Manu ist ein wichtiger Spieler, der eine besondere Qualität hat, die uns speziell in Heimspielen oftmals weiterhilft“, sagt Peter Vollmann. Auswärts benötigt es nicht immer die spielerische Klasse des Niederländers, da die Ballbesitzzeiten in der Fremde zumeist unter den Werten der Heimspiele liegen.

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Dem im Sommer von Borussia Dortmund verpflichteten Pherai bescheinigen Trainer und Sportchef eine gute Entwicklung. „Es war der richtige Schritt, sich einem Zweitligisten anzuschließen, bei dem er Stammspieler ist“, sagt Vollmann. „Manu ist schnell in der 2. Liga angekommen und hat auch die Härte des Geschäfts kennengelernt.“

Schiele ist erfreut, dass sich Pherai „schon in der Vorrunde zu einem Spieler entwickelt hat, der auf sich aufmerksam macht“, mit hoher fußballerischen Qualität, gutem Tempo im Umschaltspiel und auch gefährlichen Fernschüssen.

Vollmann über Pherai: Auch bisher hat sich kein Klub dahingehend bei mir gemeldet

Alle paar Tage ploppen derzeit Nachrichten auf, in denen Pherai als möglicher Neuzugang bei diesem oder jenem Verein genannt wird. Zuletzt wurde ein mögliches Interesse des Hamburger SV publik. Vollmann beobachtet das ganze Spiel recht entspannt. Denn: „Im Winter gab es keine Anfrage, und auch bisher hat sich kein Klub dahingehend bei mir gemeldet.“

Klar ist aber auch, dass in Pherais noch bis Sommer 2024 laufendem Eintracht-Vertrag eine Ausstiegsklausel verankert ist. Aus Beraterkreisen ist zu hören, dass deren Höhe doch nicht bei unter, sondern bei etwas über einer Million Euro festgesetzt worden sein soll. Und dass sie zudem bald ablaufen soll.

Eintracht könnte nach Ablauf der Klausel einen deutlich höheren Betrag verlangen

Was aber nicht heißt, dass mit Ablauf der Klausel auch ein Verbleib Pherais gesichert wäre. Vielmehr würde es der Eintracht mehr Verhandlungsspielraum verschaffen, wenn sich ein Verein dann erst meldet, um den Niederländer unter Vertrag zu nehmen. Waren die Braunschweiger zuvor auf die festgelegte Ablösesumme angewiesen, könnten sie nach Ablauf der Klausel einen deutlich höheren Betrag auf dem freien Markt für ihren Spielmacher verlangen.

Vollmann ist „regelmäßig“ im Austausch mit dem Spieler und dessen Agentur. Auch Schiele führte zuletzt „ein ausführliches Gespräch“ mit seinem Spielmacher. „Das war sehr offen von ihm. Er hat Ziele, wir haben Ziele und liegen eindeutig auf einer Wellenlänge“.

Gegen den Mitaufsteiger will Braunschweig nächsten Schritt zum Klassenerhalt gehen

Das mediale Rumoren um seine Zukunft beschäftige den Niederländer kaum, da er sich auf die Mission Klassenerhalt fokussiert habe, heißt es von den Blau-Gelben. „Mit dem Kopf ist er voll da und gibt alles für die Mannschaft“, sagt Schiele, dem aber natürlich klar ist, dass Pherais sportliche Zukunft nicht bei der Eintracht in Liga 2 liegt, sondern in der Bundesliga oder im erstklassigen europäischen Ausland.

Erst einmal steht für Pherai aber eine besondere Aufgabe am Wochenende an: Manu, der Maskenmann gegen Magdeburg. Gegen den Mitaufsteiger wollen die Braunschweiger den nächsten Schritt in Richtung Klassenerhalt gehen.