Wolfsburg. Der Vertrag des Wolfsburger Autobauers mit dem Deutschen Fußball-Bund läuft aus. VW möchte die Zusammenarbeit fortführen.
Seit dem 1. Januar 2019 ist Volkswagen Hauptsponsor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Anlässlich der Europameisterschaft in Deutschland bekommt der Autobauer im Sommer eine tolle Bühne, sich zu präsentieren und sein Image weiter zu polieren – gerade in herausfordernden Zeiten der Transformation hin zur E-Mobilität. Im Hintergrund jedoch laufen bereits seit längerem nicht ganz einfache Verhandlungen über eine Verlängerung des Sponsorings. Volkswagen kann sich eine Fortsetzung vorstellen, aber nicht um jeden Preis.
„Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit dem DFB und befinden uns in guten Gesprächen, die Zusammenarbeit fortzuführen. Jetzt konzentrieren wir uns erst einmal gemeinsam auf die Europameisterschaft“, sagt Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume zum aktuellen Stand der Verhandlungen. Das Sponsoring-Paket umfasst bisher auch den DFB-Pokal und den Amateurfußball.
2017 gewann der Autobauer aus Wolfsburg den Bieterwettstreit gegen Mercedes
Im ersten Bieterwettstreit überhaupt um die Trikotbrust der Nationalmannschaft hatte sich Volkswagen Mitte 2017 gegen den langjährigen DFB-Generalsponsor Mercedes (seit 1990) durchgesetzt. Dafür hatten die Wolfsburger die Schatulle aber weit öffnen müssen, schließlich war das deutsche Team seinerzeit amtierender Weltmeister. Zwischen 25 und 30 Millionen Euro jährlich sollen sie dem Verband geboten und seitdem gezahlt haben und damit circa doppelt so viel wie Vorgänger Mercedes, der aber auch deutlich weniger werthaltige Rechte hatte. Zum Beispiel hatte dieser auf den DFB-Pokal verzichtet.
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Angesichts des eigenen Performance-Programms, mit dem allein die Marke VW bis 2026 seine Kosten um zehn Milliarden Euro senken möchte, wäre es jedoch schwer zu rechtfertigen, wenn der Konzern das DFB-Sponsoring in gleicher Höhe beibehielte. Einem Bericht des ZDF zufolge soll Volkswagen nun 18 Millionen Euro pro Saison bieten.
Vorfreude auf die EM, die auch dem Wolfsburger VW-Konzern eine Bühne bietet
Bislang ist nicht bekannt, ob es einen Mitbieter gibt. Doch wer weiß, was passiert, wenn die zuletzt eher vor sich hindümpelnde deutsche Elf bei der EM (14. Juni bis 14. Juli) durchstartet und einen Hype auslöst? Kürzlich hatte es bereits eine Riesenüberraschung bei der Vergabe des Ausrüster-Vertrags gegeben. Da endete die 70 Jahre währende Partnerschaft mit dem deutschen Unternehmen Adidas, weil US-Sportartikel-Hersteller Nike die Herzogenauracher locker ausstach. Nach Angaben des Handelsblattes zahlt Nike von 2027 an mehr als 100 Millionen Euro jährlich. Bis 2026 bekomme der DFB von seinem Noch-Ausrüster nur etwa die Hälfte.
Volkswagen-Konzernchef Blume wirkt aber noch gelassen und freut sich auf die EM. „Bei der haben wir auch flankierend für die Marke VW einige tolle Aktivitäten und Überraschungen parat. Ich denke, das ist eine tolle Möglichkeit. Wir haben in Deutschland 32 Nationen zu Gast. Da wollen wir ein guter Gastgeber sein und darüber hinaus die Chance nutzen, unsere attraktiven Produkte zu positionieren“, sagt er.
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