Braunschweig. Der Braunschweiger Finanzdienstleister fördert Niedersachsens Sporttalente. Phil Grolla und Tim Kalies erzählen, was sie damit anfangen.

Wie hat die finanzielle Förderung von Volkswagen Financial Services jungen Topsportlern bereits weitergeholfen? Zwei Leichtathleten aus unserer Region waren bereits im Premierenjahr des Programms von der prominent besetzten Jury ausgewählt worden. Nun haben sie ihre Vertragsverlängerung für 2024 in der Tasche, zeigen sich begeistert und erzählen, wofür sie ihre Fördersumme verwendet haben.

„Alle, die nicht aus dem Fußball kommen, sondern aus Sportarten, in denen nicht so viel Geld steckt, sind unheimlich dankbar für so eine Unterstützung“, schwärmt Phil Grolla. „Gerade im Jugendalter, wo sonst vieles davon abhängt, welchen finanziellen Hintergrund die Eltern haben.“ Der Para-Sprinter des VfL Wolfsburg und Paralympics-Kandidat für die Spiele in Paris, musste sein Fördergeld allerdings kurzfristig anders einsetzen als geplant.

Para-Sprinter Phil Grolla: Fördergeld für die Reha nach der Knie-OP

Ein Knorpelschaden im Knie bremste den 22-Jährigen im Mai aus. Er wurde operiert. „Da habe ich einen großen Teil der Summe für meine Reha ausgegeben“, erzählt er. Die Reha-Einrichtungen der Profifußballer seines Vereins darf er erst seit Dezember nutzen. Zuvor musste er für seine Genesung aus eigener Tasche zahlen. „Da kommt ganz schön viel zusammen, so dass die Förderung Gold wert ist“, sagt er erleichtert.

Tim Kalies vom Brauschweiger Laufclub im August bei der U20-Europameisterschaft in Jerusalem. Nächstes Jahr will der 19-Jährige in seiner Heimatstadt Braunschweig bei den deutschen Meisterschaften im Erwachsenenfeld vorne mitmischen.
Tim Kalies vom Brauschweiger Laufclub im August bei der U20-Europameisterschaft in Jerusalem. Nächstes Jahr will der 19-Jährige in seiner Heimatstadt Braunschweig bei den deutschen Meisterschaften im Erwachsenenfeld vorne mitmischen. © imago/Beautiful Sports | IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Tobias Lackner

Noch ist nicht alles überstanden. Doch Grolla, der auch noch von der Sporthilfe unterstützt wird, hat seinen Traum, in Paris für Deutschland zu laufen, nicht aus den Augen verloren. Die WM im japanischen Kobe Ende Mai ist sein erstes Ziel. Dort möchte er einen Paris-Startplatz für das deutsche Para-Team erkämpfen und sich mit einer guten Zeit in Position bringen.

Wolfsburger Phil Grolla träumt noch von Paralympics-Start in Paris

Auf diesem Weg wird der Wolfsburger sein Fördergeld allmählich auch wieder für jene Dinge ausgeben, für die es gedacht war: „Ausrüstung, Nahrungsergänzungsmittel, Betreuung, Physio und Chiropraktor, Trainingslager, Schuhe“, zählt er auf. „Allein der Verschleiß an Schuhen ist groß, vier Paar pro Saison brauche ich mindestens, dazu Spikes und Gewichtheberschuhe.“

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Physiotherapeutische Behandlung könnte er als Kaderathlet zwar am Olympiastützpunkt Niedersachsen auch gratis bekommen. „Aber ich kann ja nicht jeden Tag nach Hannover fahren“, verdeutlicht Grolla, der bei Volkswagen seine Ausbildung zum Immobilienkaufmann abgeschlossen hat und nun für ein aufbauendes Studium freigestellt ist, das im Januar beginnt.

Tim Kalies: Nach zwei Höhentrainingslagern Siebter der U20-EM

Mittelstreckler Tim Kalies vom Braunschweiger Laufclub betont, er habe dank der Förderung einen guten Schritt voran gemacht. Er konnte mit dem VWFS-Geld zweimal für dreieinhalb Wochen ins Höhentrainingslager reisen, einmal nach Südafrika, einmal nach Italien. „Das ist schwer in Deutschland machbar, aber für Ausdauersportler essenziell“, betont der 19-jährige Schüler, der mittlerweile am Stützpunkt in Leipzig trainiert und dort 2025 sein Abitur machen will. In Hannover sei sein Trainer entlassen worden, begründet er den Wechsel.

Seinen starken Auftritt bei seiner ersten internationalen Meisterschaft, Platz sieben über 1500 Meter bei der U20-EM in Israel, führt er auf die Höhentrainingslager zurück. „Und ohne die Förderung wären die nicht möglich gewesen.“

Braunschweiger plant für deutsche Meisterschaften in der Heimatstadt

Außerdem könne er die Miete in Leipzig zahlen und sich gesünder ernähren. „Wenn ich Fleisch esse, gehe ich zum Fleischer und nehme nicht die billigste Haltungsform aus dem Supermarkt“, erzählt er. Andere in seinem Alter hätten diese Möglichkeit nicht. „Das sind alles so kleine Puzzleteile, die ich mir jetzt erlauben kann.“

Die Zahlungen von VWFS hätten seinen Alltag sorgenfreier gemacht. „Ich musste nicht mehr lange hin und herüberlegen, sondern konnte mich in den meisten Fällen für den Sport entscheiden“, erläutert Kalies. 2024 möchte er sich erstmals auch in der deutschen Spitze der Erwachsenen behaupten und bei den deutschen Meisterschaften in seiner Heimatstadt Braunschweig im Sommer im Favoritenkreis mitgenannt werden.

Die Gegenleistungen fürs Fördergeld, die er dem Sponsor gegenüber erbringen muss, seien geringer als er erwartet hatte, erzählt der Läufer. „Die wollen wissen, wofür man ihr Geld ausgegeben hat, und möchten, dass man zeigt, dass man Teil des Förderprogramms ist, indem man das ab und zu mal in den sozialen Medien postet – und das finde ich völlig in Ordnung.“