Goslar. Einer Seniorin aus Altenau ist nach einem Schockanruf ein fünfstelliger Schaden entstanden. So kam es zu dem Betrug: Der Bericht der Polizei Oberharz.

Ein Vermögensschaden von 55.000 Euro ist einer Rentnerin im Harz nach einem Betrug mittels Schockanruf entstanden. Das meldet die Polizei.

Die 79-jährige Frau aus Altenau wurde demnach am Donnerstag gegen 12 Uhr erstmalig mit unterdrückter Rufnummer auf ihrem Telefonanschluss kontaktiert. Der Teilnehmer gab sich als Polizeibeamter aus und schilderte, dass eine Familienangehörige der Rentnerin einen Verkehrsunfall verursacht habe und sie zur Freilassung ihrer Tochter eine Kaution von mehreren tausend Euro (115.000 Euro) zahlen müsse. Weiter wurde nach im Haushalt befindlichen Wertgegenständen und Schmuck gefragt.

Betrug: Übergabe auf öffentlichem Parkplatz im Harz – Polizei sucht Zeugen

Die Geschädigte folgte den Anweisungen, hob entsprechendes Bargeld bei ihrer Hausbank in Goslar ab und übergab dieses, neben weiteren Wertsachen (Gold und Silbermünzen), an einen unbekannten maskierten Täter. Als Treffpunkt für die Übergabe war ein öffentlich zugänglicher Kundenparkplatz (Kaufland) vereinbart gewesen, berichtet die Polizei weiter. Nach der Übergabe flüchtete der männliche Täter in unbekannte Richtung.

Zeugen, welche Angaben zum Sachverhalt oder Hinweise auf den bislang unbekannten Täter geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei unter Telefon 05323-94110-0 zu melden.

Die Polizei bittet nochmalig darum, derartige Anrufe zur Anzeige zu bringen und sich im Vorfeld solcher Forderungen mit der örtlichen Dienststelle in Verbindung zu setzen. Derartige oder gleich gelagerte Telefonanrufe entsprächen nicht der polizeilichen Arbeitsweise – es wird ausdrücklich davor gewarnt.

Schockanruf, Enkeltrick und ähnliche Betrugsmaschen: Das rät die Polizei

  • Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an. Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Nutzen Sie dafür nicht die Rückruftaste.
  • Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
  • Sprechen Sie sofort mit Ihren Angehörigen oder der Polizei.
  • Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen. Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei. Bedenken Sie: Niemals ist die Behandlung eines Unfallopfers von einer vorherigen Zahlung eines Geldbetrages abhängig.
  • Niemals Geld abheben oder überweisen um Ermittlungen zu unterstützen. Es gibt keine Kautionszahlungen. Seien Sie misstrauisch – das ist keine Unhöflichkeit. Die Polizei lässt Ihnen Zeit sich zu vergewissern. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Fordern Sie bei Kontakt einen Dienstausweis und vergewissern Sie sich über Notruf 110. Beenden Sie das Gespräch selbst. Rufen Sie nie über die angezeigte Telefonnummer zurück. Löschen Sie Ihren Telefonbucheintrag.

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