Osterode. Das Regionalmanagement Mekom stiftet in diesem Jahr den Publikumspreis beim Göttinger WRG-Innovationswettbewerb.

Die Region hat mehr auf dem Kasten, als manch einer ihr zugesteht – davon sind Lars Obermann, Sylvia Wulf und Dr. Rainer Beyer überzeugt. „Wir leben in einer lebenswerten Region“, findet Obermann. „Diesen Gedanken wollen wir auch nach außen tragen.“ Gemeinsam mit seinem Vorstand, zu dem auch Rainer Beyer gehört, und mit Mitarbeiterin Sylvia Wulf will der Vorstandsvorsitzende Lars Obermann die Region noch attraktiver machen – durch die Stärkung örtlicher Unternehmen, deren inhaltliche und wirtschaftliche Weiterentwicklung. Beyer ergänzt: „Es hat sich zwar schon etwas geändert, aber noch immer hat unsere Region ein verstaubtes Image, das es weiter zu verbessern gilt.“

Zu diesem Zweck geht der Verein in diesem Jahr einen neuen Schritt, um Unternehmen in der Region zu fördern: Er unterstützt die Wirtschaftsregion Göttingen (WRG) mit einem Preis für den jährlich stattfindenden Innovationspreis.

Wahl am Abend der Preisverleihung

Noch vor einigen Jahren lobte das Mekom Regionalmanagement einen eigenen Innovationspreis aus, der jedoch für das größtenteils ehrenamtlich tätige Team zunehmend schwer zu stemmen wurde. „Mit der Wirtschaftsförderung Region Göttingen haben wir einen professionellen Ausrichter, der einen tollen Preis auf die Beine stellt“, lobt das Mekom-Team. Da lag die Entscheidung nahe, die Veranstaltung mit einem Preis zu unterstützen. So stiftet die Mekom in diesem Jahr erstmals den Publikumspreis, der am Abend der Verleihung direkt von den Zuschauerinnen und Zuschauern vor Ort vergeben wird.

„In den vergangenen Jahren war ich häufig dabei und dachte bei der Verkündung der Preisträger das eine oder andere Mal, dass ich mich anders entschieden hätte“, erinnert sich Obermann. „In diesem Jahr kann ich selbst im Publikum mitbestimmen.“

Klare Vorteile auch für Mekom

Ob am Ende eine Bewerbung aus dem Altkreis Osterode das Rennen mache, sei eigentlich nicht so wichtig. „Auch wenn das schön wäre“, sagt Obermann, der über alte Grenzen hinweg denken möchte und die Region daher auch als über Osterode, Herzberg, Bad Grund, Bad Lauterberg und Bad Sachsa hinausgehend begreift. Sylvia Wulff ergänzt: „Wir würden uns über ein junges Unternehmen aus der weiteren Region freuen, das besonders von unserem Netzwerk profitieren kann. Das wäre eine Win-Win-Situation.“

Denn auch für Mekom hat das Mitwirken am Innovationspreis klare Vorteile: „Wir hoffen, als Regionalmanagement so auch im Göttinger Raum bekannter zu werden, weil wir als Netzwerk durchaus auch für Unternehmen dort interessant sein können“, erklärt Obermann. Sechs Jahre nach der Fusion mit dem Landkreis Göttingen sei die Zeit reif dafür, meint auch Sylvia Wulf: „Die Unternehmen sind da jetzt offener.“ Das wiederum wirke sich positiv auch auf die Mitglieder und die Vernetzung lokaler Unternehmen aus.

Unternehmertag am 2 Juni

Dotiert ist der Publikumspreis mit 2.000 Euro. Ausgelost wird er aus den Nominierten, die nicht sowieso schon unter den Preisträgerinnen und Preisträgern sind. Das Gewinnerunternehmen erhält neben dem Preisgeld außerdem ein Jahr lang beitragsfreie Mitgliedschaft im Regionalmanagement.

Doch bevor im November der Innovationspreis der WRG verliehen wird – Bewerbungsende für Unternehmen, die teilnehmen möchten, ist der 31. Mai – hat das Mekom-Team selbst noch Veranstaltungen auf dem Zettel. So zum Beispiel den Unternehmertag am Donnerstag, 2. Juni. Um 18.30 Uhr wird der Redner, Autor, Coach und Investor Karl-Heinz Land zu diesem Datum über das Thema „Stillstand als Beschleuniger – Covid-19 als notwendige ,Schöpferische Zerstörung’?“ sprechen.

Corona-Krise als Chance

„Die aktuellen Ereignisse der Coronakrise zwingen zu einem nie dagewesenen Stillstand. Das Virus legt die Fehler in unserem System wie durch ein Brennglas offen. Es wirkt wie ein Brandbeschleuniger und enthüllt schonungslos die Makel der Gesellschaft und Wirtschaft“, so heißt es im Ankündigungstext für die Veranstaltung. „Über Jahrzehnte ignorierten wir aufkommende Krisen. Nun beschäftigen wir uns mit Klimawandel, Artensterben, zunehmender Migration, Umweltzerstörung, Massenhaltung von Tieren oder Dieselskandalen. Möglicherweise ist diese Pandemie eine brutale, wenngleich notwendige ,Schöpferische Zerstörung’.“

Karl-Heinz Land will beim Unternehmertag Denkanstöße geben und Lust machen auf die Zukunft. „Denn wenn wir verstehen, wie alles mit allem zusammenhängt und wieso all das, was in der Welt passiert, kein Zufall ist, sondern die Konsequenz unseres Handelns, können wir bessere Entscheidungen für uns und unsere Zukunft treffen“, so heißt es im Ankündigungstext weiter.