Göttingen. Beim Innovationspreis des Landkreises Göttingen sind auch Unternehmer:innen aus der Region Osterode gefragt. Bewerbungen sind ab sofort möglich.

Südniedersachsen ist eine Innovationsregion – Da sind sich die Akteure der lokalen Wirtschaft einig. Und als solche soll es Vorreiter sein bei Ideen für neue Produkte, Dienstleistungen, Prozesse und Geschäftsideen. Den Mut und das Selbstbewusstsein zum Kreativsein zu fördern und die Vielfalt und den Ideenreichtum südniedersächsischer Unternehmen für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen, das sind Ziele des jährlichen Innovationspreises des Landkreises Göttingen. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „auf den Punkt gebracht“. Mit einer Online-Pressekonferenz startete am Dienstag die Bewerbungsfrist für 2022.

„Der Innovationspreis ist das Schaufenster für Kreativität und Tatkraft der Region. Gründerinnen und Gründer wie Traditionsunternehmen beweisen durch ihre Teilnahme am Wettbewerb, dass sie innovative Ideen haben und auch den Mut, sie umzusetzen“, sagte eingangs Göttingens Landrat Marcel Riethig. Und: 2022 ist ein besonderes Jahr. Schon zum 20. Mal wird der Preis verliehen.

Drei Kriterien sind entscheidend

Vom kleinen Handwerksbetrieb über das Bildungsinstitut und den Dienstleister bis hin zur weltweit agierenden Hightech-Firma – Bewerben kann sich auch in diesem Jahr wieder jedes Unternehmen und jede Institution, die mit ihrer Innovation punkten möchte und damit drei Kriterien erfüllt, wie Marc Diederich, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH, erläutert: Alleinstellungsmerkmal der Innovation, wirtschaftlicher Erfolg und volkswirtschaftliche Ausrichtung.

„In den 20 Jahren hat sich der Innovationspreis selbst zu einer Erfolgsstory entwickelt. Darauf sind wir stolz“, so Landrat Marcel Riethig. „Denn so wie jedes Unternehmen, muss sich auch unser Wettbewerb immer wieder den Zeichen der Zeit anpassen und weiterentwickeln.“

So wird es denn in diesem Jahr neben den Preisen in den üblichen Kategorien „Gründerinnen und Jungunternehmer“, „Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeitenden“ und „Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitenden“ auch einen neuen Sonderpreis geben: „In diesem Jahr werden die Gäste am Abend der Preisverleihung zusätzlich einen Publikumspreis bestimmen, der vom Mekom Regionalmanagement in Osterode in Höhe von 2.000 Euro gestiftet wird“, kündigt Riethig an. Neben dem neuen Publikumspreis werden auch in diesem Jahr wieder die Sonderpreise „Wissenschaft und Bildung“, „Integration und Soziales“ und „Messtechnik“ verliehen. Außerdem wird es wieder den landesweiten „Klima-Innovationspreis Niedersachsen“ geben, den das Niedersächsische Umweltministerium verleiht und der mit 10.000 Euro dotiert ist.

Transformationen anschieben

„Niedersachsen stellt sich der Generationenaufgabe Klimawandel und hat die Themen Klimaschutz und Klimafolgenanpassung in die Niedersächsische Verfassung aufgenommen und ein Landes-Klimagesetz verabschiedet“, ließ Umweltminister Olaf Lies in einem Statement zur Veranstaltung verlauten.

„Viele Unternehmen haben die Herausforderung bereits angenommen, stecken mitten drin im Transformationsprozess oder zeigen, wie dieser Prozess klug und innovativ umgesetzt werden kann. Das zeigt die große Anzahl an Beiträgen zum Wettbewerb in den letzten beiden Jahren, die deutlich machen, dass Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit keine Gegensätze sein müssen.“

So wolle man mit dem Wettbewerb wieder Betriebe ermuntern, eine Vorreiterrolle für mehr Klimaschutz in Niedersachsen einzunehmen. So formulierte es in der Auftaktveranstaltung am Mittwoch auch Yannick Heringhaus, Leiter der Geschäftsstelle der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit (NAN).

Unternehmen aus dem Altkreis Osterode müssen sich unterdessen gegenüber der Konkurrenz aus Göttingen und der Region Südniedersachsen nicht versteckecken. In der Vergangenheit waren bereits mehrfach Preise in den Altkreis gegangen: „Die Region Osterode ist ein industriestarker Standort“, bewertete Riethig am Dienstag. Und Thomas Toebe, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Osterode, die als Sponsor mit an Bord ist: „Es ist immer wieder beeindruckend, wie viel unternehmerisches Potenzial in unserer Region steckt. Jedes einzelne Projekt ist kreativ und motivierend.“

Ihm seien aus den vergangenen Jahren zum Beispiel das Osteroder Unternehmen Martin Christ Gefriertrocknungsanlagen sowie die Osteroder Eisenhuth GmbH mit dem Greifer „der alles kann“ in Erinnerung geblieben. Beeindruckt hätten außerdem zwei Unternehmen aus Bad Lauterberg, die Flucon Fluid Control GmbH, die mit einem Labor- und Messgerät zur Bestimmung von elektrischer Leitfähigkeit punktete, sowie die Wistoba Pinselfabrik mit der nachhaltigen Entwicklung von umweltfreundlichen Malerpinseln.

Entscheidung durch Fachjury

Neben der Sparkasse Osterode und der Sparkasse Göttingen und Duderstadt sind noch der kommunale Energieversorger EAM, der Verein Measurement Valley und das Mekom Regionalmanagement als Sponsoren mit dabei. Neben dem jeweiligen Preisgeld, das für die einzelnen Preise ausgelobt ist, erhält der jeweils erste Preisträger einer Kategorie eine von der Sparkasse Göttingen gestiftete Skulptur des international bekannten Göttinger Künstlers Christian Jankowski. Die Entscheidung, wer am Ende das Rennen macht, fällt eine unabhängige Fachjury.

Bewerbungen sind ab sofort und noch bis zum 31. Mai möglich unter www.innovationspreis-goettingen.de. Gekürt werden die besten Ideen schließlich bei der Preisverleihung im November, die nach Wunsch aller Beteiligten dann möglichst wieder in Präsenz stattfinden soll.