Harz. Der Harzer Tourismusverband sieht im Harz gute Voraussetzungen für einen coronagerechten Tourismus.

Die Landräte der Landkreise Göttingen, Goslar, Nordhausen, Harz sowie die Landrätin des Landkreises Mansfeld-Südharz haben sich jetzt gegen eine stetige Verlängerung des Lockdowns gewendet und fordern Öffnungen bei einem differenzierten und klugen Vorgehen unter Bezugnahme aller zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Schutzmechanismen.

„Mit steigenden Frühlingstemperaturen wird der Besucherstrom wieder zunehmen. Grund genug für die Landkreise, nun auch die kluge Öffnung der Tourismusbereiche ab Ostern zu fordern“, erklärt Carola Schmidt, Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes (HTV). Die Tourismusbetriebe brauchten nach fünfmonatigem Stillstand dringend eine Perspektive, warnt sie.

Es regt sich Widerstand

So lange schon befindet sich der Tourismus im harten Lockdown. Beherbergungsbetriebe, Gastronomien, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sind geschlossen, verlässliche Öffnungsperspektiven sind nur bedingt in Sicht. So manchem Unternehmer steht dabei das Wasser bis zum Hals. Und es regt sich Widerstand.

Mit Blick auf die Beschlüsse der Videoschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am Mittwoch, haben bisher nur wenige Bereiche wie die Außengastronomie oder Museen eine Chance auf Öffnung in einem absehbaren Zeitraum. Regelungen für alle Betriebsarten des Übernachtungssektors wurden erst für den 22. März in Aussicht gestellt. Aussagen zu Freizeiteinrichtungen wie Seilbahnen, die Hängebrücke TITAN RT, dem Baumwipfelpfad und vielem mehr wurden erst gar nicht aufgenommen.

„Der Harz bietet dabei ausreichende Möglichkeiten, den Tourismus auch im Sinne eines verlässlichen Infektionsschutzes wieder aufzunehmen. Zahlreiche autarke Unterkünfte stehen zur Verfügung, Campingplätze bieten weiträumige Flächen, und auch der Einfluss der Hotellerie auf das Infektionsgeschehen wird vom RKI als niedrig eingestuft und liegt damit zum Teil zwei Stufen unter Bereichen, die bereits geöffnet sind oder in Kürze öffnen dürfen“, beschreibt die Geschäftsführerin gute Voraussetzungen für eine weitergehende Öffnung. Die Branche hatte bereits 2020 ihre Flexibilität im Hinblick auf die Umsetzung von Hygiene- und Abstandsregelungen bewiesen. Nun könnten gut durchdachte Teststrategien die Öffnung weiter flankieren und die Sicherheit für Gäste und Anbieter zugleich erhöhen.

Fünf Landkreise arbeiten zusammen

Nicht zu vergessen seien dabei in ländlichen Tourismusgebieten die Abhängigkeiten der Bereiche untereinander. Museen, Galerien, Zoos und auch der lokale Einzelhandel könnten hier nur mit der eingebrachten Wirtschaftskraft der Touristen wirklich rentabel arbeiten. Im Harz, einer Region, in der der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, arbeiten seit Jahrzehnten fünf Landkreise aus Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Harzer Tourismusverband länderübergreifend zusammen. Die Region ist geprägt von kleinen Städten und großen Naturflächen mit zahlreichen Outdoor-Angeboten.

Auch in der Lockdown-Phase zog und zieht der Harz zahlreiche Tagesgäste an. „Die Menschen streben nach Auszeiten, nach Naturerlebnissen und nach Ablenkung. Es darf nicht sein, dass diese Bedürfnisse mangels Alternativen in ausländischen Reisegebieten befriedigt werden, weil dort vielleicht rechtzeitige Öffnungen erfolgen oder bereits erfolgt sind. Auch im Harz will man Risiken vermeiden. Das kann aber nicht durch eine stetige Verlängerung des Lockdowns geschehen“, ist der HTV sicher. mp

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