Göttingen. Der Verein Selbsthilfe Körperbehinderter Göttingen wirbt 20.000 Masken als Spende ein. Sie werden jetzt kostenfrei auch in Herzberg, Osterode und Bad Lauterberg an Betroffene abgegeben.

Die neuen Regelungen, die seit einigen Wochen medizinische Masken in der Öffentlichkeit, zum Beispiel in Bussen und Bahnen, vorschreiben, sind vor allem für Menschen mit Behinderung eine Herausforderung.

Nicht selten ist gerade diese Personengruppe in ihrer Mobilität eingeschränkt und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Hinzu komme, dass Menschen mit Behinderung überdurchschnittlich häufig von Leistungen wie Sozialhilfe oder Hartz IV abhängen und damit wenig finanzielle Mittel für den Kauf derartiger Masken zu Verfügung habe, erklärt der Verein Selbsthilfe Körperbehinderter Göttingen. Um hier Abhilfe zu schaffen, konnte eine Spende von rund 20.000 Masken eingeworben werden, die aktuell zielgerichtet in Stadt und Landkreis verteilt werden.

„Bereits seit Anfang der Pandemie pflegen wir Kontakte zur ESCIF Help Alliance und ihrem deutschen Partner FGQ, der Fördergemeinschaft Querschnittgelähmter in Deutschland“, so Erik Kleinfeldt, der für die Selbsthilfe Körperbehinderter die Aktion koordiniert. Die European Spinal Cord Injury Foundation (ESCIF) hat als Interessensvertretung querschnittgelähmter Menschen schon in der ersten Corona-Welle mit der Hilfe vieler Sponsoren in großem Maßstab Schutzmasken erworben, um sie kostenfrei an stark körperbehinderte Menschen und ihre Helfer abzugeben, führt Kleinfeldt aus.

„Da eine ausreichende Zahl an Masken bei der FGQ lagerte, haben wir angefragt, ob wir gegebenenfalls auch Menschen mit anderen Behinderungen in dieser Art unterstützen können. Freundlicherweise haben wir die Zusage erhalten und so standen nach kurzer Zeit 20.000 Masken zur Verteilung auf dem Hof.“

Fast 30 Organisationen

Im Rahmen einer eilig anberaumten Bedarfserhebung meldeten sich fast 30 Organisationen aus Stadt und Landkreis sowie aus Northeim zurück. Zudem spendete die Gesundheitsregion Göttingen noch weitere 200 Masken. „Das läuft super“, resümiert Kleinfeldt, der trotz Schneetreibens in Südniedersachsen versuchte, die Masken umgehend auszuliefern. „Tafeln, Ambulante Hilfen, Nachbarschaftszentren, Betroffenengruppen, die Studierendenvertretung der Uni Göttingen, eine Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung – diese und noch viel mehr helfen derzeit, die Masken dort zu verteilen, wo sie dringend gebraucht werden“, erklärt Kleinfeldt.

Abholung im Altkreis Osterode

In folgenden Institutionen im Altkreis Osterode werden gegen Nachweis (Schwerbehindertenausweis, Nachweis von Grundsicherung) kostenfrei Masken abgegeben:

Herzberg: Familienzentrum Lebenshilfe Herzberg, Hindenburgstraße 27a, Telefon: 05521/ 73899-68 (voraussichtlich ab 17. Februar).

Bad Lauterberg: AbW Betreuungs GmbH, Weideweg 2, Telefon 05524/ 8677136 (voraussichtlich ab 17. Februar).

Osterode: Diakonische Gesellschaft Wohnen und Beraten, Abgunst 15, Telefon 05522/ 6661 (voraussichtlich ab 17. Februar).