Göttingen. 203 Kontaktpersonen sollen in Quarantäne. Viele haben sich noch nicht testen lassen. Jetzt drohen Bußgeld und Einsatz der Polizei.

Nach dem Coronavirus-Ausbruch in Zusammenhang mit mehreren privaten Familienfeiern am vergangenen Wochenende sind mittlerweile 203 Kontaktpersonen ersten Grades in Stadt und Landkreis Göttingen identifiziert worden. Das berichtete die Verwaltung in der Nacht auf Dienstag. Alle haben demnach eine Quarantäneverfügung erhalten und sind aufgefordert, sich testen zu lassen. Einige sind dem aber noch nicht nachgekommen.

68 der betroffenen Menschen wurden bislang positiv auf Covid-19 getestet. Von diesen leben 59 in der Stadt Göttingen und 9 Personen im weiteren Landkreis. Die Befunde weiterer Tests vom Montag stehen noch aus. Eine Person ist weiterhin in stationärer Behandlung.

Neue Maßnahmen wegen Ausbruch

Der Ausbruch macht weitere Corona-Maßnahmen erforderlich. Diese lauten:

1. Die betroffenen Schulen (siehe unten) werden verstärkt auf Krankheitsanzeichen bei anderen Schülern achten.

2. Die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auf dem Gelände der betroffenen Schulen und in den Gebäuden wird für einen Zeitraum von 14 Tagen als präventive Maßnahme verfügt. Ausgenommen bleiben die Klassenräume.

3. Soweit eines der Kinder und Jugendlichen positiv auf Corona getestet wird, erhalten alle Klassenkameraden sowie zugehörige Lehrkräfte als Kontaktpersonen ersten Grades eine Quarantäneverfügung vom Gesundheitsamt.

4. Eine mittlere zweistellige Zahl von Personen hatten für die Pfingsttage eine Aufforderung zur Testung erhalten und sind dieser bislang nicht nachgekommen. Eine schriftliche Anordnung, den Test umgehend nachzuholen wird unter Androhung eines Bußgeldes zugestellt, so die Verwaltung. Notfalls werde die Maßnahme mit polizeilicher Unterstützung durchgesetzt.

5. Die Einhaltung aller Quarantäneanordnungen wird stichprobenhaft überprüft.

6. Ab Dienstag ist das Bürgertelefon unter Telefon 0551/7075100 wieder montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr erreichbar.

Mehr lesen: Familienfeier sorgt für Polizeieinsatz in Herzberg

Viele Schüler betroffen

Unter den Kontaktpersonen ersten Grades befinden sich 57 Kinder und Jugendliche. Betroffen sind folgende Schulen:

•Neue IGS, Göttingen
•Regenbogenschule, Göttingen
•Kooperative Gesamtschule, Gieboldehausen
•Grundschule im Drammetal, Rosdorf-Dramfeld
•Berufsbildende Schulen Ritterplan, Göttingen
•Egelsbergschule, Göttingen
•Brüder-Grimm-Schule, Göttingen
•Integrierte Gesamtschule, Bovenden
•Schule am Hohen Hagen, Dransfeld
•Wilhelm-Busch-Schule, Göttingen
•Heinrich-Heine-Schule, Göttingen
•Heinrich-Grupe-Schule, Rosdorf
•Geschwister-Scholl-Gesamtschule, Göttingen

Corona in Osterode- Ein Überblick über die Situation vor Ort

Feuerwehr unterstützt bei Tests

Das bisherige Testgeschehen: Am Pfingstmontag wurden 55 Personen getestet. Dazu kommen 76 Menschen, die bereits am Wochenende und 35, die in der vergangenen Arbeitswoche getestet wurden. Personen, die das Testzentrum nicht selbstständig aufsuchen konnten wurden in Kooperation von Berufsfeuerwehr Göttingen und Kassenärztlicher Vereinigung Niedersachsen zu Hause aufgesucht, um den Test abzunehmen.

Weitere Kontaktpersonen fallen in die Zuständigkeit anderer Gesundheitsämter wie Salzgitter, Osnabrück, Eichsfeld-Kreis und Märkischer Kreis. Diese wurden informiert.