Goslar. Immer wieder versuchen Ganoven, Senioren mit Tricks zu betrügen. In Goslar verhinderte jetzt eine couragierte Pflegekraft einen solchen Betrug.

„Frau Meier? Mein Name ist Hauptkommissar Schmitz von der Kripo. In Ihrer Nachbarschaft sind Einbrecher festgenommen worden und wir haben eine Liste gefunden, auf denen auch Ihr Name steht. Ihre Wertsachen sind zu Hause nicht mehr sicher!“ So oder ähnlich versuchen Betrüger mit geschickter Gesprächsführung, ihre vornehmlich älteren Gesprächspartner zu täuschen und diesen Moment für Fragen rund ums Eigentum auszunutzen, um in der Folge an die Ersparnisse zu gelangen. Das Phänomen „Falsche Polizeibeamte rufen an“ ist zwar nicht neu, hat aber bis heute nicht an Aktualität verloren, auch nicht im Altkreis Osterode.

Immer wieder meldet die Polizei Fälle, in denen Betrüger als angebliche Polizisten oder mit dem Enkeltrick vornehmlich Senioren um das Ersparte bringen. In Goslar verhinderte jetzt eine couragierte Pflegekraft den versuchten Betrug an einem von ihr betreuten Senior. Das teilt die Polizeiinspektion Goslar in einer Presseerklärung mit.

Pflegerin stoppt Straftat

Nachdem am Dienstag im Goslarer Stadtgebiet lebende Senioren innerhalb weniger Stunden Anrufe von einem angeblichen Kriminalbeamten erhalten hatten – in zwei Fällen die Taten jedoch verhindert wurden, weil die Angerufenen die richtige Polizei informiert hatten – konnte durch eine während des Anrufs in der Wohnung eines 87-jährigen Goslarers anwesende 58-jährige Pflegekraft die Straftat bereits im Versuchsstadium gestoppt werden.

Die Frau hatte das Telefonat mitbekommen, war zunächst allerdings davon ausgegangen, dass der Senior mit seinen Angehörigen telefoniere. Als die betreute Person jedoch Angaben über Vermögens- und Bankverhältnisse machte, wurde die Frau stutzig, informierte die Polizei und zog anschließend den Stecker des Festnetzanschlusses.

Der Anrufer hatte sich in diesem Fall dem Goslarer mit „Daniel Schwarz von der Abteilung K4, Raubdezernat der Polizei“ vorgestellt. Dem Misstrauen dieser Pflegekraft ist es zu verdanken, dass der 87-Jährige letztlich kein Opfer des falschen Polizisten geworden ist. Oftmals sind diese Trickbetrüger jedoch erfolgreich – trotz der zahlreichen Warnungen und Informationen.

Um sich vor falschen Polizisten zu schützen, gibt die Polizei immer wieder hilfreiche Tipps. Auch Kinder, Enkelkinder und andere Angehörige können helfen, den Verlust von Bargeld und Wertsachen zu vermeiden. „Nehmen Sie sich des Themas an und sprechen Sie vertrauensvoll mit Eltern, Großeltern oder Verwandten über dieses Kriminalitätsphänomen“, rät die Polizei den Angehörigen von Senioren.

Tipps gegen falsche Polizisten

Legen Sie den Hörer umgehend auf. Seien Sie zu Ihrem eigenen Schutz einmal unhöflich. Die Polizei ruft niemals mit der Rufnummer 110 an.

Machen Sie am Telefon keine Angaben zu Ihren Vermögensverhältnissen, auch nicht beiläufig. Die Polizei erfragt solche Daten niemals am Telefon.

Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Gehen Sie in keinem Fall auf die Übergabe oder das Deponieren des Vermögens ein. Übergeben Sie niemals Ihr Vermögen an unbekannte Personen.

Rufen Sie bitte, nachdem Sie aufgelegt und selbst die 110 gewählt haben, bei der Polizei an und melden den Anruf. Sollten Sie vermehrt solche oder andere unerwünschte Anrufe erhalten, lassen Sie sich eine neue Rufnummer zuteilen und nicht ins Telefonbuch eintragen.

Weitere Tipps gibt die Polizei in Broschüren, auf jeder Polizeidienststelle oder im Internet unter: www.polizei-beratung.de.