Braunlage. Ein Denkmal erinnert an den steckbrieflich gesuchten Wilderer Wilhelm Mückenheim, der in einem Schusswechsel getötet wurde.

Spannend wie Kriminalromane sind die Geschichten über die Harzer Wilderer – die sich zuweilen vor mehr als zwei Jahrhunderten ereigneµten, aber über die noch heute oft berichtet wird. So sind die spektakulären Ereignisse wie die Mordgeschichten vom Schwarzen Rolf und Gelben Wagner oder vom Hohegeißer Wildererdrama um Wildschützen Klapproth und Aukam über Generationen und wiederholt in der Harzliteratur zu finden. Auch Gedenksteine in den Harzer Wäldern erinnern an die Kämpfe um Leben und Tod zwischen Wilderern und Förstern. Eines dieser Denkmäler – eine Gedenktafel im Wald zwischen Braunlage, Sorge und Elend – erinnert an den Wilderer und Wilddieb Wilhelm Mückenheim, der bei einem Schusswechsel mit einem Förster tödlich verletzt wurde. Die Inschrift lautet: „Wilhelm Mückenheim – Als Wilderer fühlte er sich frei“.

Mückenheim wurde am 1. Mai 1887 in Benneckenstein geboren, wuchs quasi unter Wilddieben auf und konnte schon als Jugendlicher mit einem Jagdgewehr umgehen. Auch sein Vater ging auf die Jagd, so dass sich Wilhelm schon früh durch seine Treffsicherheit auszeichnete. Bei Kriegsausbruch 1914 verbüßte Wilhelm Mückenheim eine achtmonatige Gefängnisstrafe wegen verschiedener Jagdvergehen.