Braunschweig. Einsatzkräfte aus Niedersachsen leisteten rund um das Derby in Braunschweig mehr als 12.000 Einsatzstunden. Die Kosten werden wohl noch steigen.

Gut acht Wochen nach dem Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 in Braunschweig gibt es erste Klarheit darüber, welche Kosten dem niedersächsischen Steuerzahler durch den massiven Polizeieinsatz entstanden sind. Eine Anfrage unserer Zeitung beim Landesinnenministerium ergab, dass an diesem Tag von Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamten des Landes Niedersachsen mehr als 12.000 Arbeitsstunden angehäuft wurden.

Eine Ministeriumssprecherin bezifferte gegenüber unserer Zeitung die dadurch entstandenen Kosten auf rund 870.000 Euro. Dabei wurde nach Angaben der Sprecherin jede geleistete volle Einsatzstunde auf Grundlage der geltenden Allgemeinen Gebührenordnung mit 72 Euro berechnet – darin enthalten ein Sachkostenanteil von 18 Euro.

Kosten für Überstunden noch nicht einberechnet

Laut Ministerium seien in der „niedersächsischen Rechnung“ jedoch noch nicht die Aufwände enthalten, die beispielsweise durch die Vor- und Nachbereitung des Einsatzes entstanden seien. Es könnte auch noch keine Aussage darüber getroffen werden, ob möglicherweise geleistete Überstunden (Mehrarbeit) die Kosten noch erhöhen würden.

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Dass der Einsatz insgesamt weit über eine Million Euro verschlungen hat, davon ist aber schon jetzt auszugehen. Denn auch die rund 400 eingesetzten Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei wollen bezahlt werden. Sie sorgten neben den rund 1600 eingesetzten Kräften aus Niedersachsen und benachbarten Bundesländern am Stadion für eine sichere An- und Abreise der Fans.

Die Polizeidirektion Braunschweig hatte kurz nach dem Derby im März ein positives Fazit gezogen. Man habe durch eigene Präsenz das oberste Ziel, das der Fantrennung, erreichen können. Insgesamt sei es rund um das Stadion friedlich geblieben, so die Botschaft der Polizei. Laut einem Sprecher waren vier Einsatzkräfte „im Zuge polizeilicher Maßnahmen“ leicht verletzt worden. Strafanzeigen seien nicht gestellt worden.

Kritik an Pyro-Technik im Stadion

Für Empörung hatte erneut der Einsatz von Pyro-Technik beider Fan-Lager gesorgt. So hatten Chaoten aus Hannover auch eine Rakete in einen angrenzenden Block mit Eintracht-Fans geschossen. Für Aufregung sorgte auch eine per Fernzünder ausgelöste „blau-gelbe“ Rauchentwicklung im Block der 96-Fans. Diese versuchten im Anschluss an die erlittene sportliche Niederlage in ihrer Kurve Feuer zu legen, rissen Plastiksitze aus ihrer Verankerung und warfen sie auf die Tartanbahn.

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