Wolfsburg. Viele andere Kommunen haben einen solchen Posten längst geschaffen. Die Stadt sucht so schnell wie möglich Verstärkung im Hochbau-Bereich.

Viele Großstädte leisten sich diese Stelle längst. Und selbst kleinere Kommunen in unserer Region haben den Bedarf bereits erkannt: Im Kreis Gifhorn, in Wolfenbüttel und in Schöningen beispielsweise gibt es Klimaschutzmanagerinnen. Auch die Stadt Wolfsburg sucht nun einen Energiemanager oder eine Energiemanagerin – schnellstmöglich und unbefristet, sogar Teilzeit soll machbar sein.

In der Samstag-Ausgabe der Wolfsburger Nachrichten hatte die Stadtverwaltung das Stellenangebot platziert. Das kommunale Energiemanagement steuern soll ein Ingenieur oder eine Ingenieurin der Fachrichtung Versorgungstechnik.

Energieteam der Stadt Wolfsburg sucht Verstärkung

„Das Ziel ist die Reduzierung der Emissionen bis zur Klimaneutralität“, heißt es in der Stellenbeschreibung. Der Hochbau-Bereich sucht Verstärkung, um das in den Gebäuden der Stadt voranzubringen. Es gehe um die Stärkung des Energieteams, „das eine Minimierung des Energieverbrauchs beziehungsweise der Energiebezugskosten durch kreative Gestaltung von Energieeinsparprojekten mit Leuchtturmcharakter voranbringt“.

Die Aufgaben sind vielfältig. Sie reichen von der Organisation der laufenden Überwachung und der Analyse des Energieverbrauchs von Gebäuden über das Aufstellen und Umsetzen von Energiesparkonzepten sowie die Begleitung von Energie-AGs in Schulen bis zum Erstellen von Energieberichten.

Eine zusätzliche Stelle in Zeiten leerer Kassen

In Zeiten leerer Kassen und eines strikten Sparkurses der Verwaltung mag die Personalie verwundern. Je nach Berufserfahrung und weiterer Qualifikation – neben dem abgeschlossenen Hochschulstudium – erfolgt eine Eingruppierung bis zur Entgeltgruppe 12 im Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes.

Doch die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH, eine Einrichtung des Landes mit der Aufgabe, den Klimaschutz und die Energiewende in Niedersachsen weiter voranzutreiben, macht eine simple Rechnung auf, wonach sich die Einstellung rasch rentieren kann. „Durchschnittlich entstehen in den kommunalen Liegenschaften etwa 45 Euro Energiekosten je Einwohner und Jahr. In einer Kommune mit 23.000 Einwohnern entspricht das derzeit jährlichen Kosten von etwa einer Million Euro“, rechnet die KEAN vor.

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Beim Thema Energiesparen ist noch viel Luft nach oben

Und weiter heißt es: „Wenn allein mit nicht- und geringinvestiven Maßnahmen 10 bis 20 Prozent der Energiekosten eingespart werden, sind das entsprechend des obigen Rechenbeispiels in jedem Jahr etwa 100.000 bis 200.000 Euro.“ Nun hat Wolfsburg aber 127.000 Bewohner, mehr als fünfmal so viele wie im Beispiel. Klar, dass der Posten bei entsprechenden Einsparungen doppelt und dreifach bezahlt wäre.

Dass in Wolfsburg beim Thema Energiesparen noch viel Luft nach oben ist, zeigt sich in den Debatten im Umwelt- und im Bauausschuss, aber auch im Sportausschuss: Das 100-Dächer-Programm zur Solar-Ausrüstung städtischer Gebäude beispielsweise kommt vielen zu langsam voran, für die Super-Energiefresser Badeland und Eis-Arena müssen Lösungen her, und viele alte Sporthallen wie zum Beispiel die in Fallersleben müssen neu gebaut oder saniert werden – nach neuesten Energie-Standards.

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