Wolfsburg. Jetzt geht es weiter mit Brawo-City und Signa-Plänen: Die Stadt Wolfsburg will die Bauleitplanung für weiträumige Teile der Innenstadt starten.

Für eine lebendigere, urbanere Innenstadt: Zusammen mit Investoren will die Stadt Wolfsburg einen Teil der City umkrempeln. Jetzt schlägt sie dem Rat einen wichtigen Schritt vor. Sie möchte die Bauleitplanung für ein großes Gebiet starten, das von der Alessandro-Volta-Straße im Osten bis zur Siegfried-Ehlers-Straße und dem Parkplatz am Hauptbahnhof reicht.

Die Bebauungspläne „Nordkopfquartier Ost“ und „Nordkopfquartier Mitte“ sollen die Grundlage für die Entwicklung der Brawo-City am Nordkopf sowie für die ersten Neubauten entlang der sogenannten Nordhoffachse bilden. Östlich der Porschestraße hat die Volksbank bereits Gebäude abgerissen. Andere sollen saniert und um Neubauten ergänzt werden.

Aus stadtplanerischer Sicht lautet das Ziel, mit der Brawo-City eine attraktivere Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und den Designer Outlets sowie der Porschestraße zu schaffen. Entscheidend sind dafür Geschäfte und andere Frequenzbringer in den Erdgeschossen. In den Obergeschossen sollen vorwiegend Wohnungen und Büros liegen.

Stadt Wolfsburg legt Rat Ideen für das Nordkopfquartier vor

Das Plangebiet liegt zwischen der Porschestraße, der Heßlinger Straße und der Alessandro-Volta-Straße. Im Süden endet es vor dem Geschäftshaus mit dem Reisebüro sowie dem Optiker. Aus der Ratsvorlage geht allerdings hervor, dass die Volksbank Braunschweig-Wolfsburg südlich davon einen zweiten Bauabschnitt ins Auge fasst. „Mittelfristig ist vom Investor auch hier Grunderwerb zum Zwecke einer städtebaulichen Neuordnung avisiert“, schreibt die Verwaltung. Dann könnte der Bereich bis zur Targobank an der Porschestraße sowie bis zum Hotel an der Alessandro-Volta-Straße ebenfalls umgestaltet werden.

Neben der Bauleitplanung soll jetzt ein städtebaulich-architektonisches Gutachterverfahren stattfinden. Oberbürgermeister Dennis Weilmann hofft, die Bauleitplanung binnen anderthalb Jahren durchziehen zu können. Dann stünde einem Baustart Ende 2024 zumindest aus rechtlicher Sicht nichts mehr im Weg.

Volksbank will weitere Gebäude in der City kaufen

Die Stadt Wolfsburg will ab dem Sommer große Gebiete rund um den Nordkopf überplanen.
Die Stadt Wolfsburg will ab dem Sommer große Gebiete rund um den Nordkopf überplanen. © Jürgen Runo

Das gilt auch für das deutlich größere Plangebiet „Nordkopfquartier Mitte“. Es umfasst das gesamte Areal vom Hauptbahnhof im Norden bis zur Poststraße im Süden und von der Porschestraße im Osten bis zur Siegfried-Ehlers-Straße und einem Teil des VW-Parkplatzes am Hauptbahnhof im Westen. Dieser Bereich war Teil der Masterplanung Nordhoffachse, für deren Umsetzung sich der Investor Signa ins Spiel gebracht hat. Das Bahnhofsquartier soll jetzt vordringlich entwickelt werden.

Neben Handel, Gastronomie und Kultur ist auch hier die Schaffung von Büros und Wohnraum vorgesehen. Am Hauptbahnhof sollen Versorgungsmöglichkeiten und Dienstleistungen für Reisende und Pendler untergebracht werden. Ein sogenannter Mobilitätshub soll ebenfalls entwickelt werden – für einen bequemen Umstieg von einem Verkehrsmittel aufs andere. Für beide Quartiere ist ein Mobilitätskonzept angekündigt, das auf die Stärkung umweltfreundlicher Angebote abzielt. Auch Klimaschutz und Klimaanpassungsmaßnahmen sollen Berücksichtigung finden.

Plangebiete von der Alessandro-Volta-Straße bis zum VW-Parkplatz

„Wir werden die planerischen Prozesse in Zusammenarbeit mit Investoren, der Stadtgesellschaft und der Politik weiter vorantreiben“, kündigt Erster Stadtrat und Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide an. „Die Nordkopfentwicklung ist ein Leuchtturmprojekt.“

„Gemeinschaftlich gilt es, unsere Innenstadt in Zukunft zu einem vielseitigen Erlebnisort zu gestalten, den alle Menschen jederzeit gerne besuchen. Mit der Bauleitplanung für die Entwicklung am Nordkopf schaffen wir von städtischer Seite die Grundlage für ein urbanes Stadtquartier mit Büro- und Wohnflächen sowie Freizeitangeboten“, führt Jens Hofschröer, Stadtrat für Wirtschaft und Digitales sowie Geschäftsführer der Wolfsburg Wirtschaft und Marketing Gesellschaft (WMG), weiter aus.

Dass die zwei Vorlagen zur Aufstellung der Bebauungspläne kommen, hatte die Stadtverwaltung schon angekündigt, als sie den Strategieausschuss Anfang Mai über den Stand der Großprojekte Brawo-City, Bahnhofsquartier und Brawo-Arkaden informierte. Nun erfüllte sie auch den politischen Wunsch aus dem Rat, die Unterlagen möglichst früh zu erhalten. Sie sind seit Montag im Ratsinformationssystem freigeschaltet. So bleiben den Fraktionen rund sechs Wochen zur Beratung, wenn der von der Verwaltung vorgeschlagene Zeitplan gehalten und die Beschlüsse noch vor der Sommerpause gefasst werden sollen.

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