Braunschweig. 27-Jähriger setzte Gegenstände auf seinem Bett in Brand. Ein Justizvollzugsbeamter erlitt beim Löschen eine Rauchgasvergiftung.

Nach einem Zellenbrand in der Justizvollzugsanstalt Rennelbergstraße wird ein 27 Jahre alter Häftling in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Das hat die 8. große Strafkammer des Braunschweiger Landgerichts in einem Sicherungsverfahren entschieden.

Im Zustand der Schuldunfähigkeit soll der Mann im Juni 2021 in seiner Zelle der JVA Wolfenbüttel, Außenstelle Braunschweig, versucht haben, verschiedene Gegenstände auf seinem Bett anzuhäufen und mit einem Feuerzeug anzuzünden. Ein eingreifender Justizvollzugsbeamter erlitt eine Rauchgasvergiftung.

Mithäftlinge in Lebensgefahr gebracht

Der Beschuldigte, heißt es seitens des Landgerichts, habe suizidale Tendenzen verfolgt. Nach der Brandlegung soll er sich teilnahmslos in seiner Zelle im Schneidersitz auf den Boden gesetzt haben. Dabei habe er in Kauf genommen, dass sich das von ihm gelegte Feuer ausbreite und Mithäftlinge durch hochtoxische Rauchgase in Lebensgefahr gebracht werden könnten.

Die Rede ist von einem erheblichen Brand, der aber rechtzeitig gelöscht werden konnte – weshalb es zu einem Sachschaden von nur 200 Euro kam.

Der Strafvorwurf lautet versuchteschwere Brandstiftung und gefährliche Körperverletzung. Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung gingen in ihren Plädoyers indes von der aufgehobenen Schuldfähigkeit des Mannes zur Tatzeit aus.

Zeitlich unbegrenzt in Psychiatrie

Der angeordnete Maßregelvollzug in der Psychiatrie ist zeitlich unbegrenzt. Ein Ziel ist der Schutz der Allgemeinheit. Was bedeutet: Erst wenn Gutachter dem 27-Jährigen bescheinigen, nicht mehr gefährlich zu sein, hat er eine Chance auf Freilassung.

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