Braunschweig. Weiße Weihnachten an Weihnachten? Wie wahrscheinlich ist Schnee? Wir haben nachgefragt und die wichtigsten Fragen im Faktencheck beantwortet.

  • 2015 war das wärmste Jahr zu Weihnachten in der Region.
  • Die Häufigkeit von weißen Weihnachten in Norddeutschland nimmt durch den Klimawandel noch nicht ab.
  • Weiße Weihnachten gab es zuletzt in der Region Braunschweig-Wolfsburg im Jahr 2010.

Weihnachten steht kurz vor der Tür und die Region Braunschweig-Wolfsburg wird von einer Kältewelle erfasst. Verschneit und eisig stellen wir uns das Weihnachtsfest vor. Aber wie wahrscheinlich sind Schnee und kalte Temperaturen überhaupt noch? Welchen Einfluss hat dabei der Klimawandel? Wir machen den Faktencheck.

Die Behauptung: „Wegen des Klimawandels wird es in Zukunft keine weiße Weihnachten mehr geben.“

Der Faktencheck: Die Häufigkeit von weißen Weihnachten hat sich laut einer Untersuchung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in den letzten 50 Jahren in Norddeutschland noch nicht verändert. Die Frosttage nehmen aber insgesamt ab. In Zukunft werden die Wintertemperaturen voraussichtlich auch weiter ansteigen.

Wie wahrscheinlich sind weiße Weihnachten 2022?

Laut statistischen Modellen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wird es wahrscheinlich keine weißen Weihnachten geben.

Wann gab es in der Region Braunschweig-Wolfsburg zuletzt weiße Weihnachten?

Zuletzt gab es im Jahr 2010 weiße Weihnachten. Dies war nahezu in ganz Deutschland in dem entsprechenden Jahr der Fall. Davor gab es letztmalig in den Jahren 2000 und 2001 in der gesamten Region Braunschweig-Wolfsburg weiße Weihnachten. Im Jahr 2009 lag in Wolfsburg, im Landkreis Gifhorn und im Landkreis Helmstedt zumindest an zwei von drei Weihnachtstagen Schnee.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Flourish, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Zwei Schneeflocken bedeuten in der Grafik, dass an allen drei Weihnachtstagen in der jeweiligen Region Schnee lag. Eine Schneeflocke hingegen bedeutet, dass an nur zwei oder einem Tag Schnee lag. Ein Tannenbaum steht für ein Weihnachten ohne Schnee – oder mit nicht genügend Schnee.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Flourish, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Seit dem Jahr 2011 gab es in der Region Braunschweig-Wolfsburg kein weißes Weihnachten mehr. Dies spricht aber nicht unbedingt für eine unmittelbare Veränderung durch den Klimawandel. In Norddeutschland sind weiße Weihnachten allgemein selten.

Was sind weiße Weihnachten?

Die Definition des DWD lautet, dass zu den morgendlichen Messungen um 7 Uhr an allen drei Festtagen eine Schneedecke von mindestens 1 cm Höhe liegen muss. Da dies in Norddeutschland eher selten vorkommt, sprechen wir hier schon von weißen Weihnachten, wenn an einem der drei Tage Schnee liegt.

Lesen Sie mehr Weihnachts-Nachrichten aus der Region Braunschweig-Wolfsburg:

Wann gab es in der Region Braunschweig-Wolfsburg das wärmste Weihnachten?

Im Landkreis Helmstedt gab es laut DWD das wärmste Weihnachten im Jahr 2012 mit etwa 12,5 °C. In Wolfsburg waren es im Jahr 2013 14,9 °C und das wärmste Weihnachten überhaupt in der gesamten Region wurde 2015 in Braunschweig mit 15,5 °C gemessen.

Wird es aufgrund des Klimawandels in Zukunft weniger weiße Weihnachten geben?

Eine Untersuchung der letzten 50 Jahre ergab, dass sich die Häufigkeit – oder besser Seltenheit – von weißen Weihnachten in Norddeutschland noch nicht geändert hat, so der DWD. Weiße Weihnachten seien allgemein sehr selten in Norddeutschland.

Insgesamt sind die Feiertage etwas milder geworden und die Frosttage nehmen ab, so eine Sprecherin der DWD. In Zukunft werden auch die Wintertemperaturen weiter ansteigen, heißt es weiter. Die Wahrscheinlichkeit von Schnee gehe weiter zurück. „Aber auch in Zukunft wird es immer mal wieder kalte Perioden mit Schnee geben“, so eine DWD-Sprecherin.

Wie entsteht Schnee?

Damit sich Wolken bilden, werden Kondensationskerne benötigt, zum Beispiel Aerosolteilchen oder Staubkörnchen, erklärt eine Sprecherin des DWD. An diesen kondensiere Wasserdampf, sobald die Umgebung feucht genug ist. Es bilden sich Tröpfchen und eine Wolke entsteht, heißt es weiter. Niederschlag setze ein, wenn die Tropfen zu groß werden und der Schwerkraft folgen. Im Sommer handele es sich dabei dann um Regen oder Sprühregen.

Wenn es im Winter kalt genug ist, gefrieren die Wassertropfen in der Wolke zu Eiskristallen, beschreibt der DWD. Diese fallen dann als Schnee zu Boden. Die Temperatur in der Wolke müsse dabei zwischen – 4 °C und – 20 °C liegen. Damit der Schnee auch den Boden erreicht, muss es laut DWD auch unterhalb der Wolke bis zum Erdboden kälter als 0 °C sein.

Sei die Luftmasse unterhalb der Wolke wärmer, würden die Eis- und Schneekristalle beim Fallen wieder schmelzen und es würde dann regnen. Da Schneeflocken eine große Oberfläche und somit einen hohen Luftwiderstand haben, fallen sie verhältnismäßig langsam zu Boden, erklärt die Sprecherin des DWD weiter.

Sie haben Ideen oder Anregungen für weitere Faktenchecks? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail an

Lesen Sie mehr Faktenchecks aus der Region Braunschweig-Wolfsburg: