Braunschweig. Dauerfrost in dieser Woche wechselt sich ab mit Regen und Plusgraden in der nächsten. Die Meteorologen erwarten keinen Schnee zum Weihnachtsfest.

Mindestens bis zum 4. Advent bleibt die Wetterlage stabil, sagt Dr. Olaf Schulze, Diplom-Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst (DWD) aus Offenbach. Was harmlos klingt, hat es in sich. Dauerfrost mit Nachttemperaturen bis zum Rande der Zweistelligkeit sind in unserer Region aktuell angesagt. Wer tagsüber ins Freie wolle, sollte an Handschuhe, Mütze und Schal denken, heißt es in der Wettervorhersage des DWD. Schulze, der in Lengede im Kreis Peine eine Wetterstation betreibt, relativiert: Die Kälte sei für diese Jahreszeit nichts Ungewöhnliches. „Vielleicht haben wir uns einfach an die milderen Temperaturen der vergangenen Jahre zu sehr gewöhnt.“ Insgesamt bewege man sich in einem „Korridor“, der nach unten noch nicht ausgereizt sei. „Es gab im Dezember schon Nächte, die kälter waren, auch in dieser Region Deutschlands.“

Lesen Sie dazu einen Kommentar: Wohl keine Weiße Weihnacht- Wer braucht schon Schnee?

Warum ist es aktuell so kalt?

Meteorologe Schulze spricht von einer „blockierten Wetterlage“. Der Grund sei ein massives Hoch aus Russland und dem osteuropäischen Raum, das jetzt hier zu „Ruhe gekommen sei“. Die Luftmassen hätten durch die langen Nächte die Chance sich abzukühlen. Derzeit schaffe es kein Tief aus dem Westen, vom Atlantik kommend, gegen die Luftmassen aus dem Osten anzukommen. Nur vereinzelt werde es in einigen Regionen Deutschlands schneien. In den Tiefebenen sei das eher unwahrscheinlich.

Wie sind die Aussichten über diese Woche hinaus?

Ab der nächsten Woche wird sich, stimmt die Prognose Schulzes, die wärmere Luft aus dem Westen Europas durchsetzen. „Es wird feuchter, die Tagestemperaturen liegen dann zwischen 6 und 8 Grad, nachts wird es wohl frostfrei bleiben.“ Für Autofahrer ist wohl der Übergang zwischen dieser und nächster Woche die gefährlichste Phase. Dann könnte das heranrückende Tief aus dem Westen Niederschlag bringen. Der Regen werde dann vermutlich aber auf sehr kalte Straßenbeläge fallen, eine ungünstige Konstellation, so Schulze. dann könnte es zeitweise auch in unserer Region glatt werden.

Und Weihnachten? Vermutlich, so Schulze, keine „Weißen Weihnachten“. Das zeigten schon heute statistische Modelle, die der Deutsche Wetterdienst bereits durchgerechnet habe. „Die prognostizierte Südwest-Wetterlage wird nicht dazu führen, dass die Kaltluft über die Feiertage bestimmend sein wird, zumindest nicht in Niedersachsen.“