Wendeburg. Cheer’s Kitchen versorgt Pflegekräfte mit Essen, Gastronomen mit Arbeit und ist für dieses Engagement für den Gemeinsam-Preis nominiert.

Eintöpfe, Tapas, Salate und Suppen: All dies liefert das Team von Cheer´s Kitchen in der Corona-Zeit an Pflegekräfte, Ärzte, Polizisten, Feuerwehrleute, kurzum an systemrelevanten Einsatzkräfte. Wohlbemerkt kostenfrei. Bedingt durch die Pandemie sind die Kantinen geschlossen. „Die Einsatzkräfte leisten aber weiter ihren Dienst und setzen sich tagtäglich für das Gemeinwohl ein – das oftmals für nicht immer angemessene Bezahlung“, sagen Fabian Haars und Patrick Witte. „All diesen Menschen möchten wir etwas zurückgeben. Wer für die Gesellschaft alles gibt, der hat es verdient, etwas zurück zu bekommen. Eine Kleinigkeit, ein Symbol, etwas für die Seele: Eine gute Mahlzeit. Nicht nur aus Dank. Sondern aus Anerkennung.“

Cheer’s Kitchen hat seinen Sitz in Wendeburg – ist aber in der ganzen Region aktiv

Haars (40) und Witte (47) haben den Verein Cheer‘s Kitchen zusammen mit Benjamin Brinkmann, Bastian Springer, Falk-Martin Drescher, Babak Khosrawi-Rad und Niklas Skog gegründet. Er hat seinen Sitz in Wendeburg, agiert aber weit in die Region hinein. Das Konzept von Cheer‘s Kitchen funktioniert so: Der Verein wirbt Spendengelder ein, beauftragt Gastronomen – vorwiegend aus dem Start-up-Bereich – mit dem Kochen und bezahlt sie. Ein Essen kostet 7.50 Euro, davon werden Waren, Personalkosten, Nebenkosten, Logistik und weitere Kosten abgedeckt. Die Gastronomen schreiben ihre Rechnung an den Verein – dass alles transparent ist, ist dem Verein wichtig.

Getränkespenden sind bei Cheer’s Kitchen gerne gesehen

Der Verein habe seit seiner Gründung rund 20.000 Euro eingenommen und 2200 Essen ausgeliefert, erklären Haars und Witte. 14 Gastronomen wurden bisher in die Aktion eingebunden, 14 Einrichtungen in Braunschweig, Wolfsburg, Helmstedt und Wolfenbüttel bereits mehrfach beliefert. „Als nächstes steht auch das Klinikum Peine auf unserem Dankeschön-Plan. Wir haben große Unterstützung erfahren“, berichten sie weiter. „Es wurden uns sogar Autos zur Verfügung gestellt, um die Essen auszuliefern. Das wäre auch weiterhin eine große Hilfe – und auch nachhaltige Verpackung: Alles, in dem wir Essen verschließbar verpacken können“, sagt Haars. „Solche Verpackungen waren im ersten Shutdown nicht mehr zu bekommen; ausverkauft!“ Von Lebensmittelspenden bitten die Organisatoren abzusehen. „Die Köche kaufen selbst ein.“ Getränke-Spenden hingegen würden gerne genommen, „und natürlich Geldspenden“.

Viele positive Rückmeldungen erreichen das Team

Geplant sind gemeinnützige Koch-Aktionen im Bereich Jugendhilfe sowie mit Asylanten und Menschen mit Behinderungen. Weiterhin werden die Sexarbeiterinnen auf der Bruchstaße in Braunschweig unterstützt. „Wir haben unseren Vereinszweck extra erweitert, da wir viel Potenzial sehen, wo wir noch viel Gutes tun können“, so Witte.

Wie toll die Pflege- und Einsatzkräfte die Essens-Aktion finden, erlebte Cheer´s Kirchen neulich in einem Pflegeheim. „Als wir das Essen gebracht haben, stand der Großteil der Pflegekräfte vor der Tür und hat uns applaudiert.“ Übrigens, den Namen Cheers´s Kitchen haben die Vereinsgründer mit Bedacht gewählt. „Cheers heißt aus dem Englischen übersetzt ,Jubel´ und ,Dank´- und es steht auch für ,Prosit“, erklären die beiden. Passt!

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