Meinersen. Der Verein Aktiv für Menschen betreibt in Meinersen erfolgreich ein Repair Café. Sie sind als Kandidaten für den Gemeinsam-Preis 2021 nominiert.

„Es ist das Zusammenspiel von Menschen, die ihr liebgewonnenes Hobby ausüben, um anderen Menschen eine Freude zu machen. Diese wiederum sind froh, dass sie eine Anlaufstelle haben und ihnen geholfen wird. Dadurch entsteht eine super Atmosphäre im Haus“, berichtet Ulf Neumann. Der 66-Jährige steuert das Gesamtprojekt des Meinerser Vereins Aktiv für Menschen. Der betreibt seit September 2019 im Uhlenkamp 4 sehr erfolgreich ein Repair Café.

Die Idee dazu hatte im Vereinsvorstand Heike Töpel. Im angemieteten Haus des Vereins blieb nämlich nach der Einrichtung des Bekleidungsangebots „KleidDichEin“ noch jede Menge Platz übrig. Das war der Startschuss für das erste Repair Café im Landkreis Gifhorn. Von Beginn an schrieb es eine Erfolgsgeschichte, denn nicht nur „Kunden“ mit ihren defekten Geräten, sondern auch die Reparateure standen sofort Schlange. Die Hilfe zur Selbsthilfe schlug in Nah und Fern derart ein, dass schon nach kurzer Zeit an der KVHS in Gifhorn ein zweites Repair Café entstand.

Angebot im Repair Café wird stetig ausgeweitet

Sehr zur Freude der Projektverantwortlichen Heike Töpel und Ulf Neumann wurde auch zügig das Angebot erweitert. Waren zunächst vor allem Elektro-, Elektronik- oder mechanische Geräte gefragt, widmete man sich auch bald den Bereichen Hard- und Software für den PC oder den Laptop. Hoffnungsfroh präsentierten die Verantwortlich zudem das Nähcafé. Dort unterstützte Cornelia Kriete aus Meinersen bei textilen Reparatur-Arbeiten und kleineren Nähprojekten oder auch Upcycling-Ideen. Neben der reinen Reparatur gibt es in Meinersen auch Informationen zu den Themen Auto, Malerei und Lackiererei.

Die Quote der noch zu rettenden Objekte liegt in Meinersen bei ungefähr 50 Prozent. „Aber jeder verlässt das Repair Café und weiß zu 100 Prozent, was mit seinem Gerät los ist“, erklärt Neumann. Selbst mit Waschmaschinen seien die Menschen vorstellig geworden, ergänzt er lachend. Sein schönstes Erlebnis indes war die erfolgreiche Reparatur eines 100 Jahre alten Grammophons.

Die Corona-Pandemie fordert auch das Repair Café heraus

Jeden ersten Montag im Monat hatte vor Corona das Repair Café drei Stunden lang geöffnet. Bereits der „Normalbetrieb“ erforderte ein hohes Maß an Organisationstalent, dass die Pandemie nochmals strapazierte. „Mit wechselnden Hygienekonzepten haben wir den Betrieb aufrecht gehalten. Seit Januar haben wir aber geschlossen. Jetzt hoffen wir, dass es im April weiter geht“, meint Neumann.

Nur zu gern möchte er wieder „die tolle Atmosphäre im ganzen Haus“ genießen, wenn die sieben Reparateure gemeinsam mit den Besuchern in vielen Fällen das Leben der Geräte verlängern, teilweise reichen da schon ein paar Tricks und Kniffs aus. Das dafür oftmals nötige und nicht ganz billige Spezialwerkzeug spendierte eine Sparkasse. Gut investiertes Geld, denn sehr zur Freude der Initiatoren „verlassen die Leute das Repair Café mit einem Lächeln“.

Gemeinsam-Preis 2021- Die Kandidaten im Überblick