Schluss für Karstadt in Braunschweig – ein Niedergang
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Von Henning Noske zur Schließung des letzten Karstadt-Hauses
„Um die Suche für neuen und verlässlichen Sinn für unsere Innenstädte kommen wir nicht herum. Darin mag auch eine Chance liegen.“
Es ist ein Schock, nicht nur für 185 Menschen, die ihre Arbeit verlieren, nicht nur für die gesamte Braunschweiger Innenstadt, sondern für die gesamte Stadt und die Region Braunschweig-Wolfsburg.
Das Aus fürs Karstadt-Haupthaus ist ein Stich ins Herz der City. Zwar kam dieser Blitz nicht aus heiterem Himmel. Das Unheil zeichnete sich im laufenden Insolvenzverfahren bereits ab. Bitter, dass nun – wie befürchtet – ausgerechnet notwendige Zukunftsinvestitionen das Aus bewirkten. Das ist dann eben der Offenbarungseid, der wie ein Menetekel nicht nur über einer Branche unserer Wirtschaft liegt, aber vor allem der Warenhausbranche: Wenn nur noch das Geld und kurzfristige Renditen zählen und den Ausschlag geben, wird’s halt schwer mit der Zukunft. Dann jagt ein kurzfristiger Trend den nächsten.
In einem Umfeld mit boomendem Internet-Handel, Umbrüchen und Unsicherheiten durch die Pandemie und einer Verkehrswende, die allen Beteiligten viel abverlangt und gewohnte Verhaltensweisen umstülpt, sind Sicherheiten kaum zu gewinnen. Ruinen dieser flackernden Mentalität sind monströse Leerstands-Immobilien, das Problem dieser Zeit.
Suchen wir Nutzungen für sie, so gut und so lange es geht! Doch um die Suche für neuen und verlässlichen Sinn für unsere Innenstädte kommen wir nicht herum. Darin mag auch eine Chance liegen.
Karstadt in Braunschweig – Erinnerungen in Schwarz-Weiß
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Dies ist kein Weichspülen und Schönreden einer Situation, die mit der Schließung auch noch des letzten Karstadt-Hauses in Braunschweig einem Schlag in die Magengrube gleichkommt. Da ist auch Traurigkeit im Spiel – und die nüchterne Erkenntnis, dass es halt derzeit allen Erfolgsmeldungen zum Trotz ja doch immer mehr Leerstände werden.
Zu befürchten ist eine Spirale des Niedergangs. Aber kommen wir zu den Chancen und zur Hoffnung zurück: Mit Kreativität, neuen Ideen und dem Mut, Ungewohntes und Unerhörtes umzusetzen, kann man den Niedergang stoppen.