„In zwei Drittel der Fälle sind die getöteten Seniorinnen und Senioren auch Unfallverursacher. Hier sind die Gründe vielschichtig.“

Ich ahne es: Diese Sätze werden nicht unkommentiert bleiben. „Was sich dieser Bengel da herausnimmt“ könnte so ein Satz lauten.

Laut neuester Unfallstatistik sterben auf Niedersachsens Straßen vermehrt ältere Verkehrsteilnehmer. Im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung sind die Zahlen sehr hoch. Das eint sie mit den Fahranfängern, die sich in dieser Statistik ebenfalls hervortun. In zwei Drittel der Fälle sind die getöteten Seniorinnen und Senioren auch Unfallverursacher.

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Immer öfter Senioren an tödlichen Unfällen beteiligt

Öffentlicher Personennahverkehr als Alternative

Hier sind die Gründe vielschichtig. Mal fehlt die realistische Selbsteinschätzung, mal die Alternative. Insbesondere auf dem Land bleibt das Auto die letzte Garantie auf Mobilität. Und so ist es auch kein Wunder, dass Signale schwächelnder Leistungsfähigkeit geflissentlich überhört werden, zumal, wenn sie von Angehörigen kommen. Hilft da ein verpflichtender Fahrtest im Alter? Nein. Zwang hilft nie. Die Debatte braucht mehr Kultur. Sich Schwächen einzugestehen, sollte als das bewertet werden, was es ist: eine Stärke. Taxi-Gutscheine sind zwar ein Anfang, Anreize für den autofreien Spätherbst des Lebens zu bieten. Sie werden den notwendigen Ausbau des Nahverkehrs aber nicht ersetzen. In diesen zu investieren, scheint in vielerlei Hinsicht ratsam, um unsere Gesellschaft für die Zukunft zu rüsten.