„Man darf gespannt auf die Antwort der Kanzlerin sein. Die Forscher verlassen sich aber nicht auf die Hilfe der Bundespolitik.“

Mit dem Brief der 13 SPD-Landtagsabgeordneten aus unserer Region an Kanzlerin Merkel sind alle Register der Lobbyarbeit gezogen. Wenn auch dieser Versuch, unbürokratisch an Bundesmittel für die Braunschweiger Forscher und ihr Corona-Medikament zu kommen , scheitert, ist die Geldquelle wohl versiegt.

Klar, es gibt noch einen allgemeiner Fördertopf des Forschungsministeriums über insgesamt 50 Millionen Euro. Die Mittel fließen aber frühestens ab Mai. Und das Forschungsministerium sowie das Gesundheitsministerium wollen einen weiteren Fördertopf zusammenstellen. Hier ist aber noch nicht mal klar, wie groß dieser ist, wann das Geld fließt. Das ist für die Braunschweiger Forscher von Yumab und Corat Therapeutics viel zu vage. Sie stehen ganz kurz vor der ersten, bereits genehmigten klinischen Phase . Die zweite avisieren sie für den Sommer, stehen im Austausch mit dem zuständigen Paul-Ehrlich-Institut. Um nicht weitere Zeit zu verlieren, braucht es noch im April frisches Geld .

Man darf gespannt auf die Antwort der Kanzlerin sein. Die Forscher verlassen sich aber nicht auf die Hilfe der Bundespolitik. Das wäre angesichts der Erfahrungen der letzten Monate fahrlässig . Die Landesregierung hat sich hingegen finanziell beteiligt, sie knüpft Kontakte zu zum Teil bekannten vermögenden Niedersachsen und zu Pharmakonzernen, wie zu hören war. Denn die kleinen Braunschweiger Startups brauchen strategische Partner. Warum die Bundesregierung die Wertigkeit von Corona-Medikamenten nicht erkennt, bleibt ein Geheimnis. Diese könnten einen Baustein aus der Lockdown-Spirale bilden. Vielleicht hat die Naturwissenschaftlerin Merkel ja doch ein Einsehen.