„Die Zahl derjenigen, die zur Organspende bereit sind, ist dramatisch gesunken. Das darf nicht sein.“

Niemand beschäftigt sich gerne mit dem eigenen Tod. Trotzdem ist es ab und zu notwendig: Ist alles geregelt, etwa wer was erben soll, verleiht das vielen ein besseres Gefühl. Sie leben weiter, meistens lange und gesund, in dem Wissen, für den Ernstfall vorgesorgt zu haben.

Beim Thema Organspende ist es nicht ganz so einfach. Die Zahl derjenigen, die dazu bereit sind, ist dramatisch gesunken. Was hat man schon davon, der Entnahme und Weitergabe der Organe nach dem eigenen Tod zuzustimmen? In der Regel sind es ja nicht die Verwandten oder einem besonders wichtige Menschen, die davon profitieren. Da stößt der Altruismus bei vielen an Grenzen, zumal noch Ängste dazukommen. Versuchen die Ärzte wirklich alles, mich zu retten, wenn ich ein potenzieller Spender bin?

Fragen wie diese sind verständlich. Allein, die Antworten sind mit Leichtigkeit zu bekommen: bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, online, per Post, per Telefon. Oft ist es wohl Bequemlichkeit, die jemanden hindert, mit dem Spenderausweis zum potenziellen Lebensretter zu werden.

Das darf nicht sein. Niemand will sterben. Aber jemandem beim Weiterleben helfen, dazu sollten wir alle bereit sein.