„Baustellen mögen keine Unfälle verursachen, aber hier wirkt sich menschliches Versagen besonders dramatisch aus.“

Manchmal kann ein Satz richtig und falsch zugleich sein. Natürlich hat Friedhelm Fischer von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr recht, wenn er feststellt, dass nicht die Baustelle schuld ist, wenn ein Sattelschlepper in einen LKW rast. Das liegt zumeist an missachteten Mindestabständen, Übermüdung oder gar Alkohol am Steuer. Aber angesichts von jährlich zehn Toten und vielen teils schwer Verletzten auf der A2 kann man sich auch nicht einfach zurücklehnen und behaupten, eigentlich alles richtig zu machen.

Baustellen mögen keine Unfälle verursachen, aber hier wirkt sich menschliches Versagen besonders dramatisch aus. Schon das sollte als Begründung ausreichen, Zahl und Dauer von Baustellen bestmöglich zu begrenzen. Das scheint nicht nur die oppositionelle FDP so zu sehen, sondern auch die neue Landesregierung. Die geplante Einrichtung einer zentralen Planungsstelle für Baustellen ergibt Sinn – ebenso wie der Vorschlag, lieber weniger Baustellen auszuschreiben, diese dafür aber schneller durchzuziehen.

Das mag nicht immer möglich sein. Marode Infrastruktur muss ersetzt werden, sonst gefährdet sie Verkehrsteilnehmer. Gerade die Dauerbaustelle auf der A2 zwischen Lehre-Ost und Hämelerwald hätte aber durchaus noch verschoben werden können. Hier werden intakte Mittelschutzplanken durch eine bessere Konstruktion ersetzt. Das ist wichtig, aber nicht so wichtig wie mehr Sicherheit durch weniger Baustellen.