Braunschweig. Die Hilfsorganisation aus Braunschweig ist weiter auf Spenden angewiesen. Sie plant „sichere Orte“ für durch das Erdbeben verwaiste Kinder.

Der frühere Gesandte des afghanischen Botschaftsrats in Deutschland, Abed Nadjib, hofft auf die Rückkehr von Frieden und Freiheit in seiner Heimat. Bis dahin müsste die humanitäre Hilfe für die Bevölkerung eine breite Unterstützung erhalten. „Es ist wichtig, dass wir in Europa und in Deutschland bei all den Krisen, die uns jetzt selbst erreichen, nicht die notleidenden Menschen am Hindukusch vergessen“, sagt er.

Der Abbesbütteler ruft dazu auf, auch Hilfsorganisationen wie Shelter Now weiter mit Spenden zu bedenken. Angesichts einer immer weiter grassierenden Nahrungsmittelknappheit und eines verheerenden Erdbebens im Juni helfe jeder gespendete Euro, so Nadjib.

Lebensmittel, Zelte und Decken

Dazu passt die Meldung, dass die Organisation Shelter Now, die ihre Geschäfte in Deutschland von Braunschweig aus leitet, am Dienstag per Pressemitteilung auch über die angelaufene Nothilfe im Erdbebengebiet im Südosten Afghanistans informierte. Man versorge in etwa 1000 Familien mit Lebensmitteln, Zelten und Decken, hieß es. „Rund ein Viertel dieser Familien konnten wir schon versorgen – dabei konzentrieren wir uns auf die am meisten Bedürftigen“, berichtet der deutsche Shelter-Now-Direktor Udo Stolte.

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Das Beben hatte nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 1000 Menschen getötet, rund 3000 verletzt und mindestens 10.000 Häuser zerstört.

Sicherer Ort und Fabrik für Dachmaterial

Die Nothilfe leiste Shelter Now aktuell in der Provinz Khost im Südosten des Landes, die zusammen mit der Nachbarprovinz Paktika am schlimmsten von den Erdstößen betroffen sei. Schon zuvor hätten die Menschen in den sehr abgelegenen Dörfern der Bergregion unter anhaltender Dürre und Hunger gelitten, hieß es in der Mitteilung.

Für die Erdbebenhilfe benötige man rund 250.000 Euro. Man bekomme dabei Unterstützung unter anderem von der Weltweiten Evangelischen Allianz. Außerdem will Shelter Now zusammen mit der Hilfsorganisation Hagar International in der Provinz Paktika zwei sichere Orte für Kinder schaffen, die ihre Familienangehörigen durch die Katastrophe verloren haben.

Das Hilfswerk erwägt zudem, in der Stadt Khost eine Fabrik für Dachmaterial zum Hausbau zu reaktivieren, die es früher betrieben hatte. Gelinge dies, könne man den Menschen im Erdbebengebiet helfen, nach den Zerstörungen neue Unterkünfte zu errichten, erklärte Shelter-Now-Chef Stolte.