Braunschweig. Der Corona-Impfstatus lässt sich auch digital nachweisen. Wir erklären, was dafür nötig ist, wo das Impf-Zertifikat ausgestellt wird und was es kostet.

Wer vollständig gegen Covid-19 geimpft ist, kann sich ab Montag einen digitalen Impfnachweis ausstellen lassen. Statt bei Veranstaltungen, in Restaurants oder auf Reisen den gelben Impfpass vorzuzeigen, reicht zukünftig ein QR-Code auf dem Smartphone. Aber wo bekommt man ihn? Und gilt er auch im Ausland? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Was ist ein digitaler Impfnachweis?

Der Nachweis ist laut Bundesgesundheitsministerium eine zusätzliche Möglichkeit zum gelben WHO-Impfpass, um den Impfstatus zu belegen. Dabei handelt es sich um einen QR-Code, der ausgedruckt und mit dem Smartphone eingescannt werden kann. Das Zertifikat kann in verschiedenen Apps hinterlegt werden.

Wer kann den Nachweis bekommen?

Grundsätzlich können sich alle Menschen, die ihre Zweitimpfung erhalten haben, den digitalen Impfnachweis ausstellen lassen. Das sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bereits mehr als 1,9 Millionen Niedersachsen, und damit ein Viertel der Landesbevölkerung. Als Nachweis reichen der gelbe WHO-Impfpass sowie der Personalausweis, erklärt Thorsten Stoye, Inhaber der Gifhorner Aller-Apotheke.

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Wo wird der digitale Impfpass ausgestellt?

Wessen Immunisierung noch nicht abgeschlossen ist, der soll das Zertifikat künftig bei der zweiten Impfung gegen Covid-19 im Impfzentrum oder beim Arzt erhalten. Aber der digitale Impfpass kann auch nachträglich erstellt werden, nämlich von Arztpraxen und Apotheken. „Die Zahl der niedersächsischen Apotheken, die das Angebot machen, wird wahrscheinlich in den ersten Tagen noch etwas begrenzt sein“, schätzt Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des Landesapothekerverbandes Niedersachsen. Auf der Internetseite www.mein-apothekenmanager.de soll man herausfinden können, welche Apotheken in der Nähe den Service anbieten.

In den Arztpraxen sei es hingegen technisch noch gar nicht möglich den digitalen Impfpass auszustellen, teilt die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) mit. Bis die Software mit den nötigen Funktionen ausgestattet ist, will die KVN den Praxen eine Übergangslösung zur Verfügung stellen. Vorsitzender Mark Barjenbruch bittet darum, vorerst nicht in Arztpraxen nach den digitalen Nachweisen zu fragen. „Wir wissen nicht mehr, als in der Zeitung steht“, sagt auch Carsten Gieseking vom Landesverband Braunschweig des Deutschen Hausärzteverbands.

Aber: Impfzentren sollen die Zertifikate postalisch an bereits vollständig Geimpften versenden, sofern die Daten vorliegen.

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Was kostet so ein digitaler Impfnachweis?

Für Geimpfte, die einen digitalen Nachweis möchten, fallen keine Kosten an. Die Apotheken bekommen die Leistung allerdings bezahlt, sagt Angela Eder, Vorsitzende des Bezirks Braunschweig im Landesapothekerverband Niedersachsen. 18 Euro pro Zertifikat sind es laut Bundesgesundheitsministerium.

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Welche Daten werden in dem Code gespeichert?

Das verschlüsselte Zertifikat enthält laut Bundesgesundheitsministerium Name und Geburtsdatum sowie Informationen zu Impfstatus, Impfdatum und dem verwendeten Impfstoff.

Wie sicher ist der digitale Impfpass?

Die Daten werden nach der Übermittlung durch die Apotheke oder die Arztpraxis gelöscht und nicht zentral gespeichert, sagt Angela Eder von der Braunschweiger Einhorn-Apotheke. Ob durch die Nutzung des erzeugten QR-Codes jedoch Sicherheitslücken entstehen könne, dazu wollte sich die Verbraucherzentrale Niedersachsen auf Anfrage nicht äußern. Es sei noch unklar, wie die Umsetzung funktionieren wird.

Brauche ich dafür ein Smartphone?

Nein. Um den digitalen Impfausweis zu nutzen, reicht der ausgedruckte QR-Code. Geimpfte sollten jedoch gut auf das Papier aufpassen, rät Eder. „Der Code wird nirgendwo gespeichert. Man kann ihn also nicht erneut ausdrucken, wenn ihn jemand verliert.“

Welche Apps können den Impfpass anzeigen?

Sowohl mit der aktuellen Version der Corona-Warn-App als auch mit der neuen App CovPass können Geimpfte den QR-Code scannen, erklärt Apotheker Thorsten Stoye. Die kostenlosen Apps speichern den Nachweis lokal auf dem Smartphone. Der einzige Unterschied zwischen den Apps: CovPass hat keine Kontaktverfolgungsfunktion. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums soll es auch möglich sein, mehrere Nachweise darin abzuspeichern, um etwa die Impfnachweise der Kinder und des Partners oder der Partnerin zu hinterlegen.

Was ist mit Genesenen?

Auch wer nach einer Infektion mit dem Coronavirus wieder genesen ist, kann sich den Nachweis digitalisieren lassen. Laut Apotheker Thorsten Stoye rechnet die CovPass-App 28 Tage auf das Datum des positiven PCR-Tests drauf. In den anschließenden sechs Monaten gelte man als genesen.

Wie wird der QR-Code überprüft?

Bei der Einlasskontrolle in Geschäften, Restaurants oder bei Veranstaltungen kann der Impfnachweis einfach vom Bildschirm des Smartphones oder vom Zettel gescannt werden. Um Betrug vorzubeugen, kann es notwendig sein, sich zusätzlich auszuweisen.

Brauche ich den gelben Impfpass noch?

Der digitale Nachweis soll den Impfpass nicht ersetzen, betont die Braunschweiger Apothekerin Angela Eder. QR-Code und Apps seien nur eine zusätzliche Möglichkeit, den Corona-Impfstatus nachzuweisen. Wer keinen digitalen Nachweis haben will, kann weiterhin den Impfpass in Papierform nutzen.

Gilt der digitale Nachweis auch auf Reisen?

Ab Juli soll der digitale Impfpass auch für Reisen in der EU gelten. Die Mitgliedsstaaten und das EU-Parlament hatten sich am Mittwoch auf ein europaweites Zertifikat geeinigt. Wer einen digitalen EU-Impfpass vorweisen kann, soll in den 27 Ländern von Quarantäne- und Testpflichten befreit sein.

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