Osterode. Stadtwaldrettung Osterode: Jugendliche unterstützen die Stadtforst bei der Aufforstung. Was es mit dem Hordengatter auf sich hat.

Gerade jetzt in dieser Jahreszeit, in der sich das Laub verfärbt, werden die Erfolge der sogenannten Stadtwaldrettung in Osterode besonders gut sichtbar, wenn das Blattwerk der jungen Bäume in bunten Farben leuchtet. Durch den Borkenkäferbefall sind die Fichtenbestände im 1.200 Hektar großen Stadtwald bereits zu über 80 Prozent zerstört. Mit ehrenamtlichen Helfern wurden so in den letzten Jahren tausende junge Bäume gepflanzt, um die Arbeit der Forst zu unterstützen und den Wiederaufbau der Bestände zu beschleunigen.

Gegenüber des Anglerheims am Fuße der Sösetalsperre ist so, neben anderen, eine solche Fläche wiederbewaldet worden: „Wir haben dort zusammen mit Kindern und Jugendlichen des Turnkreises Osterode Eichen und Douglasien gepflanzt“, erklärt Stadtförsterin Rebecca Rathmann. Auch die Angler des Anglervereins Osterode hatten sich auf der Fläche zuvor schon engagiert und Bäume in die Erde gebracht.

Zäune an der Sösetalsperre im Harz: Was ist ein Hordengatter?

Derzeit entsteht dort in Zusammenarbeit mit Jugendlichen der Wartbergschule ein sogenanntes Hordengatter aus Holzelementen, die mit Schülerinnen und Schülern gebaut wurden. Hintergrund ist laut der Stadtförsterin, die jungen und noch anfälligen Bestände gegen Verbiss durch Wildtiere zu schützen.

Schulleiter Dirk Pruschke freut sich über die Kooperation mit der Stadtforst, die nun schon seit einem Jahr besteht und betont die positiven pädagogischen Effekte. „Die Arbeit in der Natur, der Umgang mit Werkzeug, Arbeiten einfach zu Ende zu bringen: Das macht den Schülerinnen und Schülern viel Spaß“, berichtet er von einer großen Motivation, im Stadtwald tätig zu werden. Eine Arbeitsgruppe der Wartbergschule sorgt für die nötige Konstanz und ist einmal in der Woche mit dem Thema Stadtwald betraut. Entstanden ist inzwischen auch ein Schulwald am Schneiderteichweg im Rahmen einer Wald-AG, geleitet von den Lehrern Ulf Brunner und Mario Teubner.

Hordengatter schützt vor Höhenwachstumsverlust und Totverbiss

Weniger erfreut indes wird das Rotwild und das Rehwild sein, das nach Fertigstellung des Hordengatters die jungen Knospen, Triebe und Blätter nur noch von Ferne beäugen kann.

Der Verbiss von Endtrieben bewirkt bei den Bäumen einen Höhenzuwachsverlust und bei jungen Bäumchen (Keimlinge, Sämlinge) eine erhöhte Mortalität (Totverbiss), ein Effekt, der bei der Wiederaufforstung der Wälder wenig hilfreich ist.

Solche hölzernen Einfriedungen entstehen derzeit überall im wildreichen Harz, um die Aufforstungsbemühungen nicht zu gefährden.

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