Osterode. „Fiber To The Home“: Bürgerinnen und Bürger aus Osterode, Freiheit und Lerbach informieren sich

Das Thema Digitalisierung stand am Donnerstagabend im Mittelpunkt einer Veranstaltung in der Osteroder Stadthalle. Eingeladen hatte die Deutsche Glasfaser Bürgerinnen und Bürger aus Teilen der Kernstadt und den Ortsteilen Freiheit und Lerbach und warb für eine flächendeckende Versorgung durch ein Glasfasernetz. Die Stadt Osterode hat mit dem Unternehmen „Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH“ einen entsprechenden Kooperationsvertrag abgeschlossen, der einen privatwirtschaftlichen Ausbau bis in jedes Haus ermöglichen soll.

Die Präsentation vor mehreren Hundert Interessierten übernahm René Fuchs, Projektleiter Harz, der zunächst mit einem Werbevideo auf die zunehmende Digitalisierung einging und Infos zum Unternehmen gab. „Lasst uns gemeinsam Großes gestalten“, rief er die Zuhörerinnen und Zuhörer auf, sich zukunftsfähig aufzustellen.

Anforderungen an Netz immer größer

Die technische Entwicklung schreite rasant voran, die Anforderungen im Netz würden immer größer. Die Entwicklung von Smartphones und Smart-TVs, das Streaming von Filmen über das Internet oder die Arbeit von zu Hause aus erforderten immer schnellere und leistungsfähigere Internetverbindungen. „Immer mehr Dienstleistungen werden künftig Bandbreite in Anspruch nehmen“, prognostizierte der Referent.

Die derzeitige Internetverbindung erfolgt meist ab dem Hauptverteiler über das herkömmliche Kupfernetz. Insbesondere in den Hauptnutzungszeiten werden die nötigen Geschwindigkeiten nicht erreicht und reichen für manche Anwendungen nicht aus, auch gerade dann, wenn der Verteiler zu weit vom Nutzer entfernt ist. „Fiber To The Home (FTTH) beendet das Kupferzeitalter“ ist sich das Unternehmen sicher und hat mit Vodafone einen Vertrag zur FTTH-Nutzung geschlossen, die laut Referent eine leistungsstarke, stabile und nachhaltige Verbindung sichert.

Nachfragebündelung gestartet

Gestartet ist jetzt – nach Befragungen in Teilen von Osterode und in Schwiegershausen in Phase eins – in einer zweiten Phase die Nachfragebündelung für Teile der Kernstadt (Am breiten Busch und Dreilinden, Osterode Ost), für Lerbach und vor allem für Freiheit als größtes Gebiet mit 1.843 Haushalten. Voraussetzung für den Ausbau ist, dass sich mindestens 33 Prozent der Haushalte in den genannten Kernstadtbereichen und Ortschaften für einen solchen Anschluss entscheiden und einen Vertrag mit Deutsche Glasfaser abschließen.

Anschlüsse zunächst kostenlos

Die wiederum legt die Anschlüsse bis zu den Häusern kostenlos. Stichtag zum Ende der Beteiligung ist der 20. Mai. Sollte das Vorhaben des Unternehmens Erfolg haben, startet dann ein Vollausbau, das heißt, auch für jene, die sich nicht angeschlossen haben, wird das Kabel vorbereitet. Allerdings: Der Anschluss ist bei später abgeschlossenen Verträgen kostenpflichtig mit Grundgebühren ab 750 Euro. Nach Vertragsabschluss erfolgt eine gemeinsame Hausbegehung, bei der das weitere Vorgehen besprochen und dokumentiert wird.

Das Publikum zeigte sich hoch interessiert und richtete immer wieder Fragen vor allen zu den Anschlüssen an den Referenten. Kritik eines Besuchers betraf die Firmenverflechtungen des Unternehmens. Er warnte vor sogenannten Heuschrecken beim Ausbau des Glasfasernetzes. Der Finanzinvestor KKR ist mit einem niederländischen Partner über seinen Infrastrukturfond mit einem Mehrheitsanteil bei der Deutsche Glasfaser eingestiegen.

Berater informierten Interessierte im Stadthallenfoyer.
Berater informierten Interessierte im Stadthallenfoyer. © HK | Michael Paetzold

Im Foyer der Stadthalle standen nach der Präsentation Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutsche Glasfaser bereit, um Bürgerinnen und Bürger im kleinen Kreis näher zu informieren.

Wesentliches Standortkriterium

Glasfasertarife bietet das Unternehmen für 300, 400, 600 und 1.000 Gigabit an, gibt dabei aber eine Wechselgarantie. „Für Unternehmen, Privatpersonen und damit auch für die Stadt Osterode am Harz sind Glasfaseranschlüsse mittlerweile ein wesentliches Standortkriterium“, hatte die Stadt Osterode im Vorfeld der Infoveranstaltung auf der Einladung an die Haushalte Position bezogen. Beim Aufbau einer Glasfaserinfrastruktur handele es sich zudem um eine nachhaltige und zukunftsweisende Maßnahme, die auch zur Wertsteigerung der Immobilie beitrage.

Von Dienstag bis Freitag, 14 bis 19 Uhr, steht das Infomobil der Deutschen Glasfaser am Edeka-Markt in Osterode, bei Kaufland wird ebenfalls beraten. Informationsmaterial und Vertragsunterlagen sind inzwischen weitgehend an die betroffenen Haushalte verschickt worden.