Schwiegershausen. Aus beruflichen Gründen tritt der derzeitige Ortsbrandmeister Sven Bierwirth zum 30. April, zwei Jahre vor Ende seiner Amtszeit, zurück.

Die Freiwillige Feuerwehr Schwiegershausen ist auf der Suche nach einem neuen Ortsbrandmeister. Aus beruflichen Gründen tritt der derzeitige Ortsbrandmeister, Sven Bierwirth, mit Wirkung zum 30. April, zwei Jahre vor Ende seiner regulären Amtszeit, zurück. Ein Nachfolger konnte seit der internen Bekanntgabe noch nicht gefunden werden. Daher musste der Tagesordnungspunkt „Wahl der Ortsbrandmeisterin/ des Ortsbrandmeisters“ bei der jüngsten Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schwiegershausen, vertagt werden.

Sven Bierwirth übt das Amt des Ortsbrandmeisters seit zehn Jahren aus. Davor war er bereits zehn Jahre als Gruppenführer in der Ortsfeuerwehr eingesetzt. Nach zwanzig Jahren Führungstätigkeit, sei es für ihn persönlich ein harter, aber nötiger Schritt. Die berufliche Veränderung lasse ihm nicht mehr ausreichend Zeit, um das Ehrenamt und die Arbeit beiderseits gut auszurichten. Er werde seiner Wehr aber nicht den Rücken zukehren, sondern sie in anderer Rolle weiterhin tatkräftig unterstützen. Jetzt müsse ein Nachfolger gefunden werden, dem er gerne beratend zur Seite stehen werde.

Ortsbürgermeisterin Kathrin Schrader dankte Sven Bierwirth anschließend für die gute Zusammenarbeit. Danach lobte sie auch die Arbeit der beiden Jugendwarte und des Musikzuges und berichtete, dass es aktuell 63 aktive Kameradinnen und Kameraden bei der Schwiegershäuser Feuerwehr gebe.

Neues Kleinlöschfahrzeug

Osterodes Bürgermeister Jens Augat versicherte, dass er immer gerne nach Schwiegershausen zur Ortsfeuerwehr komme, weil dort eine wichtige Jugendarbeit anzutreffen sei, und bei der Wehr selbst viele Männer und Frauen immer vollen Einsatz zeigen. „Das klappte 2022 und wird auch in Zukunft so sein“, so Augat. Weiter berichtete er, dass für die Löschgruppe Uehrde, die zur Ortsfeuerwehr Schwiegershausen gehört, ein neues Kleinlöschfahrzeug (KLF) angeschafft werde, wofür vermutlich 107.000 Euro angelegt werden müssten. Der Leiter des Brandabschnitts III, Christian Wille, kam anschließend in seinem Grußwort auf die negative Entwicklung bei den Musikzügen der Freiwilligen Feuerwehren zu sprechen. Die Mitglieder würden leider immer weniger werden, daher hofft er, dass das der Trend auch wieder nach oben gehen werde. Die Zahlen der aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren in seinem Abschnitt seien jedoch zufriedenstellend. Wille thematisierte auch die neue Feuerwehrzentrale in Ebergötzen. Zurzeit laufe dafür ein Architektenwettbewerb. Wenn alles klappe, dürfte mit der Grundsteinlegung im kommenden Jahr und mit der Einweihung 2026 gerechnet werden.

Die geehrten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schwiegershausen zusammen mit dem Kommando und den Gästen.
Die geehrten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schwiegershausen zusammen mit dem Kommando und den Gästen. © HK | Petra Bordfeld

Nach den Grußworten folgte der Jahresbericht von Sven Bierwirth. Zu Beginn erklärte er, dass 2022 so begonnen hätte, wie die Jahre 2020 und 2021 Corona bedingt zu Ende gegangen seien. Im April habe dann der Übungsdienst wieder beginnen dürfen. „Wir nahmen vorsichtig und leicht verunsichert den Dienstbetrieb auf.“ An den Dienstabenden seien sowohl theoretischer Unterricht, als auch praktische Dienste durchgeführt worden. Zusätzlich hätten einige Kameradinnen und Kameraden unter besonderen Schutzmaßnahmen verschiedene Lehrgänge und Fortbildungen besucht. Ausgerückt seien die Einsatzkräfte der Schwiegershäuser Feuerwehr zu zwei Brandeinsätzen, drei technischen Hilfsleistungseinsätzen und zu einer Alarmübung.

Abschließend bedankte sich der Ortsbrandmeister bei Rat und Verwaltung der Stadt Osterode sowie bei allen Kameradinnen und Kameraden für die disziplinierte Arbeit und sehr verlässliche Einsatzbereitschaft. Einen weiteren Dank richtete er an das Betreuerteam der Jugendfeuerwehr, die Gruppenführer, das Kommando und seinen Stellvertreter Lars Göldner, für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung.

Aktivitäten des Musikzuges

Über die Aktivitäten des Musikzuges, der die Versammlung musikalisch begleitete, sprach dann Marcel Sonntag. Die Musiker konnten ebenfalls im April des vergangenen Jahres wieder mit den Übungsabenden beginnen. Den ersten größeren Auftritt in Schwiegershausen hatten sie bei der Eröffnung des Tante-Enso-Marktes. Der Höhepunkt sei aber das Konzert am Pfingstmontag als Ersatz für den ausgefallenen Neujahrsfrühschoppen gewesen.

Der Musikzug habe sich insgesamt zu 37 Proben und 22 Auftritten getroffen, berichtete Sonntag und ging danach auf die aktuellen Mitgliederzahlen ein. Zurzeit gebe es 24 Mitglieder, fünf davon sind Frauen. Im aktiven Dienst der Wehr sind sechs der Musiker und acht kommen von außerhalb. Aktuell ließe sich Robert Fuchs an der Klarinette ausbilden, damit er den Musikzug fortan unterstützen könne.

Des Weiteren informierte Sonntag darüber, dass der VW-Bus wieder nun angemeldet werden soll. Aufgrund der Corona-Pandemie habe er abgemeldet werden müssen. „Es hat sich gezeigt, dass wir nur schlecht auf ein Transportmittel dieser Art verzichten können.“ Abschließend dankte er all denen, die dem Musikzug stets hilfreich zur Seite gestanden hatten und weiterhin stehen werden. Bevor dann die Ehrungen und Beförderungen sowie die Wahl eines Kassenprüfers anstanden, ergriff der stellvertretende Stadtbrandmeister, Michael Peinemann, das Wort. Er berichtete, dass es im vergangenen Jahr 265 gegeben habe. Darunter seien 56 Brandeinsätze, 136 Hilfeleistungen und leider Fehlalarme gewesen. Die Zahl der Fehlalarme habe zugenommen. Im Jahr 2021 seien es noch 52 gewesen und im vergangenen Jahr sei die Zahl auf 71 angestiegen.

Zahl der Fehlalarme gestiegen

Peinemann erinnerte daran, dass im Jahr 2021 noch die Betreiber von Brandmeldeanlagen gelobt wurden, da die Fehlalarme zu der Zeit um knapp 20 Prozent gesunken wären. „Dieses Jahr zeigt auch hier wieder ein ganz anderes Bild, die Einsätze zu Fehl- oder Täuschungsalarmen sind um 40 Prozent gestiegen. Ich möchte hier noch einmal an die Betreiber dieser Anlagen appellieren, in ihre Anlagen zu investieren, um Fehleinsätze unserer Feuerwehren zu vermeiden.“

Die Kameradinnen und Kameraden fahren letztendlich alle Einsätze freiwillig und verlassen auf Grund dieser Einsätze ihren Arbeitsplatz. Dabei bekämen sie zunehmend mehr Probleme von ihren Arbeitgebern.