Osterode. Windpark Ührder Berg: Ratsversammlung in Osterode verabschiedet Städtebaulichen Vertrag mit Helmold Consult.

Der Rat der Stadt Osterode hat am Donnerstag den Städtebaulichen Vertrag mit der Vorhabenträgerin Helmold Consult zum Windparkvorhaben auf dem Ührder Berg beschlossen.

Hintergrund ist der Bau eines geänderten Anlagentyps mit um 15 Prozent höherer Leistungsfähigkeit und der Erhöhung des Rotorendurchmessers von 149,1 auf 163 Meter. Die Gesamthöhe an der Spitze des Rotorenblattes wächst damit von 238 Meter auf 245,5 Meter. Die Naben- oder Turmhöhe bleibt unverändert bei 164 Metern (wir berichteten).

Masstabgetreue Darstellungen

Stadtplaner David Junker stellte die Standorte der Anlagen und ihre optische Wirkung auf nahe gelegene Wohngebiete durch entsprechend masstabgetreue Fotovisualisierungen vor, unter anderem die Sicht aus Richtung Dreilinden, vom Sonnenkopf, vom Butterberg, aus Katzenstein, von Ührde oder Förste. Für diese anschaulichen Bilder gab es aus der Ratsversammlung Applaus. Brigitte Maniatis von der Bürgerinitiative OHA-Weitblick äußerte noch einmal bereits lang diskutierte Bedenken zur Standfestigkeit der gewaltigen Türme auf dem Gipskarst oder zu der Bedrohung des Rotmilans durch die Rotoren mit hohem Tötungsrisiko und warf die Frage auf, ob die Verwaltung hier noch Handlungsspielräume habe.

Lage der einzelnen Windkraftanlagen. 
Lage der einzelnen Windkraftanlagen.  © HEL | Helmolt Consult

Bürgermeister Jens Augat stellte klar: „Das zu bewerten ist Aufgabe der Bauaufsichtsbehörde“, also des Landkreises Göttingen. Die Stadt habe durch einen Städtebaulichen Vertrag geregelt, dass auf zwei Anlagen direkt an der Gipskante verzichtet und eine bereits bestehende abgebaut wird. Insgesamt sollen sieben Windkrafträder den Windpark Ührder Berg bilden. Die Stadt ist mit 0,2 Cent pro Kilowattstunde am Ertrag beteiligt.

Das öffentliche Leben nimmt nach langer Zeit coronabedingter Einschränkungen in Osterode nun wieder richtig Fahrt auf. Das zeigt eine Flut von Veranstaltungen, die der Bürgermeister ankündigte. Zum Internationalen Frauentag am 8 März haben die Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Göttingen gemeinsam ein buntes Programm zusammengestellt. Mit der Lesung „Das Leben Wertschätzen“ mit Ilona Clemens und Katja Rossel am 2. März um 19 Uhr in der Stadtbibliothek beteiligt sich die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Osterode an den diesjährigen Veranstaltungen.

Vorschläge zum Klimaschutz

Zum Umwelt- oder Putztag wird am 25. März eingeladen, ebenfalls im März sind zwei Treffen zum Klimaschutzkonzept der Stadt geplant. Gleichzeitig läuft in diesem Zusammenhang noch bis zum 12. März eine Bürgerbeteiligung, bei der unter dem Begriff „Deine Idee für mehr Klimaschutz“ Bürger ihre Maßnahmenvorschläge einreichen können. Dazu steht eine digitale Karte unter www.ideenkarte.de/osterode zur Verfügung. Die Aktion ist initiiert von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundes. Am 6. Mai ist in Osterode eine Blaulichtmeile vom Brauhausplatz bis zum Martin-Luther-Platz geplant, bei der sich alle Hilfsorganisationen vorstellen werden.

SPD-Ratsfrau Helga Klages rief die Ratsversammlung und die Öffentlichkeit zur Teilnahme an einer Veranstaltung im Tilman-Riemenschneider-Gymnasium am 23. März zum Senegalprojekt auf. Schülerinnen und Schüler haben dazu die Wanderausstellung „Reale Afrikabilder gemeinsam entwickeln“ erarbeitet.

Entstanden sind Porträts von 15 inspirierenden Persönlichkeiten und Fotoaufnahmen ganz besonderer Reisemomente. Im Musiksaal wird parallel der Film „Reale Europabilder gemeinsam entwickeln“ aus der Begegnungsreise im August 2022 gezeigt. Für die Öffentlichkeit sind an dem Tag zwei Termine von 17.30 bis 18.15 Uhr und von 18.15 Uhr bis 19 Uhr vorgesehen, damit sowohl die Ausstellung als auch der Filmvorführung besucht werden kann. Für den Rat, so erläuterte Helga Klages, wird vor der an diesem Tag parallel stattfindenden Ratssitzung ein gesonderter Termin angeboten. Mögliche Einnahmen fließen in die Finanzierung des Senegalprojektes.

Bedrohungen, Nötigung und Beleidigungen auch aus der Reichsbürgerszene zählten 2022 zu den Delikten, denen sich Mitarbeitende der Stadt ausgesetzt sahen. „Dafür fehlt mir jedes Verständnis. Wir arbeiten hier eng mit Polizei und Staatsschutz zusammen und bringen jeden Fall zur Anzeige“, versicherte Augat vor dem Rat den Mitarbeitenden seine Unterstützung. „Es ist eine bedauerliche gesamtgesellschaftliche Entwicklung, die uns Sorgen machen muss.“ Auf der Tagesordnung standen zudem eine Reihe Personalien, unter anderem bei der Zusammensetzung des Verwaltungsausschusses. Für Alexander Saade wird Hans-Jürgen Kohlstedt neuer Beigeordneter, neuer Vertreter ist Jonas Fröhlich. Hauptlöschmeister Björn Blauert wird zum 1. April zum stellvertretenden Ortsbrandmeister in Förste ernannt.

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