Nienstedt. Feuerwehr Nienstedt hält Jahresversammlung und befördert Mitglieder. Die traurige Nachricht: Kein Baubeginn 2023 für das gemeinsame Feuerwehrhaus.

Während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Nienstedt, in deren Mittelpunkt die Beförderungen von acht Kameradinnen und Kameraden standen, sparten Osterodes Bürgermeister Jens Augat und Ortsbürgermeister Harald Dix in ihren Grußworten nicht mit Worten des Dankes und der Anerkennung für den ehrenamtlichen Einsatz der 365 Tage im Jahr ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer, die übrigens 2021 acht Mal ausrücken mussten.

Jens Augat betonte: „In keinem Ehrenamt sind die Anforderungen so hoch wie bei den Feuerwehren“. Allein in den letzten zwei Jahren sei ihnen viel abverlangt worden. Wie wichtig deren Einsatz sei, könne jetzt auch jeden Tag in den Nachrichten gesehen und gehört werden, wenn die Wehren in der Ukraine trotz der Kriegswiedernisse ausrücken. Sie machten sehr deutlich, wie wichtig jede einzelne Ortswehr und deren ehrenamtliche Hilfe sei.

Stolz auf schlagkräftige Wehr

Rat und Verwaltung seien besonders stolz darauf, dass auch zu Coronazeiten alle Wehren einsatzfähig waren und sind. Die Anforderungen seien aber auch an die Politik hoch gewesen, wenn es um die Ausrüstung und Instandsetzung der Feuerwehrhäuser, die Schutzkleidung und Aus- und Fortbildung gegangen sei. Das alles soll aber so bleiben oder auch besser werden .„Die Gelder für neue Fahrzeuge sind zwar große Summen, gerade die investieren wir gerne“.

Das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Nienstedt zusammen mit den Beförderten und den Gästen. 
Das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Nienstedt zusammen mit den Beförderten und den Gästen.  © HK | Petra Bordfeld

Auf den geplanten Neubau des Feuerwehrhauses für die Nienstedter und Förster Wehr zu sprechen kommend, versicherte Augat, dass er privat sagte: „Sofort anfangen!“ Doch als Bürgermeister müsse er leider kundtun, dass der Bau 2023 wohl nicht starten werde. „Dass uns das nicht gelingen dürfte, hängt mit der finanziellen Lage der Stadt zusammen“.

Harald Dix überbrachte im Namen des Ortsrates die herzlichsten Grüße und das Versprechen, dass man sich auch in Zukunft im Rahmen aller Möglichkeiten die Nienstedter Wehr weiter unterstützen werde. Denn die Kameradinnen und Kameraden setzten sich 365 Tage ein, um Hab- und Gut und auch Leben zu retten. Das sei wahrlich nicht alltäglich und sehr lobenswert. „Ihr seid aber nicht bloß bei Einsätzen aktiv, ihr bringt auch Freizeit mit ein, wenn es um die Ausbildung geht“. Er dankt alle Wehren im Sösetal für deren überaus gute Zusammenarbeit. „Das ist eine ganz tolle Sache“.

Dafür, dass es mit dem Bau des Feuerwehrhauses 2023 vielleicht nicht beginnen werde, müsse jeder Verständnis haben. „Wir müssen mit der Situation noch leben, ich bin aber positiv eingestellt, dass es weiter gehen wird, auch wenn es in Nienstedt nicht ganz einfach ist“. In jedem Fall könne er immer beruhigt ins Bett gehen, weil er wisse, welche schlagkräftigen Gruppen im Sösetal zusammenarbeiten. Ortsbrandmeister Ingo Kassau versicherte, dass der eventuelle Baustopp des Feuerwehrhauses verständlich sei. „Wir sind auch froh, noch ein bisschen in Nienstedt bleiben zu können, es ist klein und gemütlich. Aber trotzdem haben wir weiter die Hoffnung, dass das neue Haus kommen wird“.

Dank für Unterstützung

Seinen Bericht begann er damit, dass 2021 irgendwie anders, als sonst verlaufen sei. Man habe Online-Dienste durchgeführt, aber es habe sehr gut geklappt. Dafür sprach er Gruppenführer Marcel Moreira ein großes Dankeschön aus. Denn er habe alles bestens im Griff gehabt. „Anfang Juni starteten wir dann wieder mit dem praktischen Dienst“. Übrigens habe es auch zu Online-Zeiten zwei Einsätze gegeben.

Zu nächtlicher Stunden hätten ein Wasserschaden und ein Verkehrsunfall dafür gesorgt. Ab August musste für sechs weitere Einsätze ausgerückt werden, wobei im November der Gebäudebrand in Nienstedt der schlimmste gewesen sei. Denn es handelte sich um das Haus eines Kameraden, was nicht gerettet werden konnte. „Es ist nicht schön dabei zuzusehen, wenn so etwas passiert und dann auch noch bei Bekannten, die man öfter sieht. Gut ist, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind.“ Er bedankte sich noch einmal ganz herzlich bei allen Feuerwehren und Helferinnen und Helfern für deren Unterstützung. Abschließend ging Ingo Kassau auf die Mitgliederzahlen ein.

Die 15 aktiven Kameraden und sechs Kameradinnen, die 16 passiven Kameraden, die 146 Förderer, dass Ehrenmitglied und die eine Doppelmitgliedschaft brächten am Ende 185 Kameradinnen, Kameraden, Jugendliche und fördernde Mitglieder in die Freiwillige Feuerwehr Nienstedt. „2022 kehrte schon mal ein bisschen Routine ein. Noch nicht so wie sonst, aber es wird besser“. Die Beförderungen und Wahlen sorgten dann für Strahlende Gesichter.