Osterode/Göttingen. Was hat die niedersächsische Landesregierung für unsere Region geschafft? Heute: Zugang zu schnellem Internet.

Im Oktober wählt Niedersachsen einen neuen Landtag und bekommt in der Folge auch eine neue Regierung. Unser „Niedersachsen-Check“ zeigt: Etwas mehr als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger war zuletzt zufrieden mit der Arbeit der Landesregierung. Aber wie ist das in unserer Region? Welche Auswirkungen hat die Politik aus Hannover in unseren Gemeinden und im Landkreis Göttingen? Wir haben uns Schwerpunkte der Regierungsarbeit genauer angesehen.

Schon in der Präambel ihres Koalitionsvertrages von 2017 nehmen sich SPD und CDU vor, „für ein modernes Niedersachsen zu arbeiten, das allen seinen Bürgerinnen und Bürgern Innovation“ bietet. Bis spätestens 2025 sollen dann auf Glasfaserbasis Übertragungsgeschwindigkeiten von mehr als einem Gigabit pro Sekunde im gesamten Landesgebiet möglich sein. In ihrer Halbzeitbilanz stellt sich die Landesregierung auf dem Weg dahin dann auch ein gutes Zeugnis aus: 51,3 Prozent der Haushalte hatten 2020 eine Breitbandverfügbarkeit im Bereich 1 GBit/s, bei den Schulen waren es 86 Prozent. Wie sieht es in unseren Orten aus?

Unsere Region liegt unter dem Landesdurchschnitt

In Osterode haben laut Daten der bundeseigenen Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft von Mitte 2021 bislang nur 55 Prozent der Schulen Zugang zu Gigabit-Internet. In Herzberg, Hattorf und Hörden dafür alle und in Bad Sachsa und Bad Lauterberg sind es immerhin schon zwei Drittel der Schulen, die einen so schnellen Netzzugang haben. Für den gesamten Altkreis ergibt sich laut der Zahlen ein Schnitt von 67 Prozent – deutlich weniger als im Landesdurchschnitt. Im Altkreis Göttingen haben gar nur die Hälfte aller Schulen Gigabit-Zugang. Wohl gemerkt: Die Zahlen aus unserer Region sind fast zwei Jahre neuer, der Landesschnitt könnte mittlerweile noch weiter weg liegen.

Etwas besser sieht es bei den privaten Haushalten aus. Hier verzeichnet die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft Mitte 2021 für den Altkreis Osterode 56 Prozent angeschlossene Haushalte, für Göttingen sind es 66 Prozent. Am weitesten sind hier Hörden und Elbingerode mit 99 bzw. 98 Prozent, Schlusslichter sind Wulften und Bad Grund mit null Prozent. Auch in Zorge und Wieda sind es nur ein Prozent der Haushalte. Alle anderen Gemeinden haben immerhin über die Hälfte aller privaten Haushalte an das schnelle Netz angeschlossen.

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Die Wirtschaftsförderung Region Göttingen (WRG) begleitet das Projekt Breitbandausbau für die Region. Ob das Ziel eines flächendeckenden Ausbaus bis 2025 erreicht werden kann, sei nur schwer seriös zu beantworten, sagt WRG-Geschäftsführer Marc Diederich auf Nachfrage: „Wünschenswert wäre es auf jeden Fall.“

Diederich weist daraufhin, dass die Ausbaugeschwindigkeit nicht allein vom politischen Willen abhänge. Nicht zu unterschätzenden Einfluss hätten das schwer kalkulierbare Tempo der jeweiligen Genehmigungsverfahren und die Kapazitäten der Tiefbauunternehmen.

In diesen Orten gibt es großen Nachholbedarf

Auf der interaktiven Ausbau-Karte der Telekom, die 2018 vom Landkreis Göttingen den Zuschlag für den geförderten Glasfaserausbau erhalten hatte, finden sich noch viele weiße Flecken bei der Gigabit-Abdeckung. Besser sieht es im niedersächsischen Breitbandatlas aus, der auch die Anschlüsse nicht geförderter Telekommunikationsunternehmen darstellt. Dort sind die größten Versorgungslücken in Wulften und in den kleineren Ortsteilen von Osterode, Bad Lauterberg und Bad Sachsa zu erkennen. Auch in Eisdorf, Badenhausen und Willensen ist noch Nachholbedarf (Stand: 5. Mai 2022).

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Fazit: Hier bleibt einiges zu tun. Zwar läuft vielerorts der Breitbandausbau, gerade bei den Schulen kann es aber nicht schnell genug gehen. Die Coronavirus-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig leistungsfähiges Internet auch für den Unterricht ist.

Inwieweit Gigabit-schnelles Internet schon für aktuelle Anwendungen im privaten Bereich sinnvoll ist, darf bezweifelt werden. Der ambitionierte Plan für ein flächendeckendes Gigabit-Netz bis 2025 sollte von einer neuen Landesregierung trotzdem gehalten werden, um Land und Region für die Zukunft zu rüsten.

Wie hat sich die Politik der Landesregierung in unserer Region ausgewirkt? Bis zur Wahl im Oktober schauen wir in einer Serie auf inhaltliche Schwerpunkte dieser Legislaturperiode.

Das ist der „Niedersachsen Check“

2022 ist Wahljahr in Niedersachsen. Am 9. Oktober entscheiden die Bürgerinnen und Bürger, wer ihr Land künftig regieren soll. Deshalb ist es Zeit für einen „Niedersachsen Check“.

Der „Niedersachsen Check“ ist eine Initiative von 43 Tageszeitungen in Niedersachsen.
Der „Niedersachsen Check“ ist eine Initiative von 43 Tageszeitungen in Niedersachsen. © Niedersachsen Check

Die großangelegte Umfrage-Aktion ist eine gemeinsame Initiative niedersächsischer Tageszeitungen. Im Auftrag der Redaktionen führt das renommierte Berliner Meinungsforschungsinstitut Forsa bis zur Landtagswahl im Herbst und darüber hinaus niedersachsenweit insgesamt sechs repräsentative Erhebungen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten durch. Immer im Mittelpunkt: die Menschen in unserem Bundesland.

Weitere Hintergründe zum „Niedersachsen Check“ finden Sie hier. Und hier gibt's eine Übersicht aller Texte zum Thema.