Osterode. Die Bergungsgruppe des Technischen Hilfswerks Osterode heißt nun offiziell Bergungsgruppe ASH.

Anfang Dezember war es endlich soweit: Das Technische Hilfswerk Osterode disloziert mit Genehmigung des Landesverbandes Bremen/Niedersachsen nach dem THW-Rahmenkonzept in Osterode das sogenannte ASH. Dislozierung bedeutet nichts anderes als Einheiten oder Gerätschaften und Fähigkeiten auf verschiedene Standorte zu verteilen.

Die Einsatzkräfte aus Osterode benutzen das Abstützsystem Holz (ASH) seit Jahren und erhielten nun die offizielle Dislozierung. Somit stehen der Einheit über einen offiziellen Titel Werkzeuge und Material zur Verfügung für die Aufgabe der Wandabstützung.

Bereits 2007 beschäftigten sich die Einsatzkräfte im Rahmen der Ausbildung mit der Erstellung von 2 Strebstützen aus Holz. Kurz danach kam es zu einem schweren Unfall in Mingerode, bei dem die Strebstützen benötigt wurden. Es folgten weitere Ausbildungen und Ausbauten zu dem Thema. 2013 bei einer Explosion in Northeim kam das System ASH auf Anforderung erneut zum Einsatz. Die Einsatzkräfte erweiterten seitdem die Strebstützen immer mehr und schafften Geräte und Werkzeuge an. Mittlerweile verfügt der Ortsverband über 6 Stützen und Verlängerungen sowie weiteres Material. In den letzten Jahren führten die speziell ausgebildete Helfer bereits auf Ebene des Regionalbereiches diverse Ausbildungen mit und für anderen Ortsverbände durch.

System wird weiter ausgebaut

Das System wird weiter ausgebaut, Geräte und weiteres Material werden folgen. Das taktische Zeichen der Bergungsgruppe erweitert sich entsprechend um den Zusatz „ASH“. Für die Einsatzkräfte aus Osterode ist es eine willkommene Nikolaus-Überraschung.

Mit dem Abstützsystem Holz (ASH) können beispielsweise marode Decken und instabile Wände abgestützt werden. Gute Zusammenarbeit ist notwendig, um die langen Balken des Abstützsystems Holz richtig zu positionieren. Nach Gasexplosionen oder Bränden drohen oftmals Gebäude einzustürzen. Um Einsatzkräfte und Anwohner zu schützen, setzt das Technische Hilfswerk unter anderem das Abstützsystem Holz ein.

„Der Umfang des ASH ist beachtlich. Neben Holzbalken in verschiedenen Größen führt das THW bei einem Einsatz Kreissägen und Bohrmaschinen mit. Damit lässt sich das Holz vor Ort je nach Verwendungszweck leicht bearbeiten. Messgeräte sowie Stützen und Erdnägel sind ebenfalls Bestandteil des Inventars“, erklärt Stefan Riemke vom THW. Erdnägel ähneln einem übergroßen Zelt-Hering und dienen zur Fixierung des ASH im Boden.

Zwei Stützmethoden

Die komplette Ausrüstung befindet sich auf einem Anhänger und ist somit jederzeit einsatzbereit. Beim Aufbau des ASH unterscheidet das THW zwischen zwei Stützmethoden. Die erste ist der sogenannte Stützbock, der bis zu 15 Meter in die Höhe reichen kann. Er besteht aus Bohlentreibladen, also Balken, die auf dem Boden liegen. Auf ihnen werden senkrecht stehende Streichbalken befestigt, es entsteht ein rechter Winkel.

Stefan Riemke: „Um die Konstruktion zu stabilisieren, befestigen die Helferinnen und Helfer diagonal, zwischen Bohlentreibladen und Streichbalken, sogenannte Strebstützen, was dem Ganzen das Aussehen eines Dreiecks verleiht.“

Die zweite Methode ist das Sprengwerk. Es wird verwendet, um zwei Wände gegeneinander abzustützen. Mit vorgefertigten Holzbalken lassen sich so individuelle Sprengwerke mit einer Spreizweite von bis zu zehn Metern herstellen. Einmal aufgebaut, bleibt das ASH meist bis zum Ende des Einsatzes stehen, das heißt in der Regel bis zum Wiederaufbau oder Abriss des Gebäudes.

Das Holz wird danach in aller Regel nicht wieder für ein ASH verwendet, da es durch Witterungseinflüsse nicht mehr hundertprozentig belastbar ist.