Osterode. Sechsbeiner wie Marienkäfer, Hummeln, Schmetterlinge besser kennen- und schätzen lernen: Die zweite bundesweite Zählphase läuft noch bis 15. August.

Sie sind schwarzgelb, unbeliebt, aber auch unersetzlich: Wespen haben einfach ein Imageproblem. Jetzt im Hochsommer sind die Hautflügler wieder unterwegs und stören beim Eis essen oder Grillen. Doch beim deutschlandweiten Insektensommer, der am Freitag, 6. August, startete und noch bis 15. August läuft, kann man die Tiere besser kennen- und schätzen lernen.

Wespen können nützlich sein

Außerdem soll herausgefunden werden, ob es in diesem Jahr wie vermutet aufgrund des kühlen und verregneten Frühlings weniger Wespen gibt. „Auch wenn das viele Menschen freuen dürfte – die Tiere sind enorm wichtig“, so Josefine Beims von der Nabu-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen. „Auch Wespen bestäuben Nutzpflanzen, vertilgen Schädlinge, wie Blattläuse und Spannerlarven, und nützen so in Landwirtschaft und im eigenen Garten. Außerdem beseitigen sie als geflügelte Gesundheitspolizei Aas“, so Beims. Zudem müsse bei Wespen nicht sofort an einen Stich gedacht werden. Denn wer die Tiere nicht bedränge oder nach ihnen schlage, habe wenig zu befürchten und ohnehin habe nur etwa jede fünfte der weltweit rund 137.000 Wespenarten einen Wehrstachel.

Um belastbare Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen mitmachen. „Im vergangenen Jahr haben wir bundesweit fast 10.000 Meldungen erhalten. Allein bei der ersten Zählung im Juni haben schon mehr als 9.000 Menschen mitgemacht“, so Josefine Beims.

Wer ist der häufigste Marienkäfer?

Eine besondere Rolle beim Insektensommer spielt wie bereits im Vorjahr der Marienkäfer, von dem es in Deutschland rund 70 Arten gibt. Josefine Beims: „Wir wollen herausfinden, ob der heimische Siebenpunktmarienkäfer oder der Asiatische Marienkäfer häufiger zu sehen ist. Wie weit sich die invasive Art bereits verbreitet hat, soll der Insektensommer zeigen.“ Im Juni lag der Asiatische Marienkäfer in der Region Südost-Niedersachsen vorne.

So macht man mit

Beobachten und zählen kann man fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich oder Bach. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Gezählt wird eine Stunde lang. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App „Nabu Insektensommer“ – beides unter www.insektensommer.de abrufbar.

Jeder gesichtete Sechsbeiner soll gezählt und gemeldet werden – jetzt im August ist dabei auf einige oft vorkommende Arten besonders zu achten: Schwalbenschwanz, Kleiner Fuchs, Ackerhummel, Blaue Holzbiene, Siebenpunkt-Marienkäfer, Streifenwanze, Blaugrüne Mosaiklibelle und Grünes Heupferd. Wer diese Tiere nicht kennt, kann sie ganz einfach unter www.insektentrainer.de unterscheiden lernen.