Riefensbeek. Vollsperrung: Landesforsten fällen im November Bäume an der Sösetalsperre nach Schäden durch Borkenkäfer und Trockenheit der vergangenen drei Sommer.

Die Bundesstraße 498 ist von Montag, 9. November, bis Samstag, 28. November, zwischen Osterode und Riefensbeek voll gesperrt. Grund sind Baumfällarbeiten in Höhe der Sösetalsperre, teilt das Niedersächsische Forstamt Riefensbeek mit. Die Umleitung erfolgt über Clausthal-Zellerfeld nach Riefensbeek.

Tote Bäume im Revier Lerbach gefährden Verkehrsteilnehmer entlang der Talsperre. Laut Angaben von Revierförster Heiner Wendt müssen rund 1.500 Bäume an der Bundesstraße entfernt werden, die nach Trockenheit oder Borkenkäferbefall abgestorben sind. „Wie schon in beiden vorausgegangenen Jahren sind erneut zahlreiche Bäume im Bereich der Sösetalsperre oberhalb der Bundesstraße befallen. Die Vollsperrung erlaubt uns, die hohen Bäume sicher zu fällen und die Stämme dicht an der Straße schnell aufzuarbeiten, ohne Verkehrsteilnehmer zu gefährden“, so der Revierleiter.

Nur begrenzt standfest

Das Forstamt Riefensbeek und sieben weitere Forstämter in Südniedersachsen fällen aktuell Fichten, Lärchen und Laubbäume entlang öffentlicher Straßen, um die Verkehrssicherheit zu erhalten. Drei trockene Sommer in Folge hätten alle Waldbäume geschwächt und die Massenvermehrung von Schadinsekten selbst an Eichen und Buchen begünstigt, sagt Wendt. Der Harzer Förster und seine Kollegen in den anderen Süd-Niedersächsischen Forstämtern haben für die Baumfällungen nur ein begrenztes Zeitfenster: Borkenkäfer-Fichten verlieren nach rund neun Monaten ihre Standfestigkeit und können auf die Straße brechen.

Die Dürrefolgen und die Borkenkäferschäden entlang der Bundes-, Land- und Kreisstraßen seien überall sichtbar, beobachtet Dietmar Sohns, Betriebsdezernent des Forstamtes Riefensbeek. „Diese Folgen des Klimawandels verursachen hohe Arbeitsbelastungen und sind für die Forstbetriebe extrem teuer.“ Er mahnt an: „Wer die Absperrungen nicht respektiert, begibt sich in Lebensgefahr und gefährdet die verantwortungsvolle Arbeit der beteiligten Forstunternehmen.“