Osterode. Die Grillzeit sei auch die Hochsaison für Magen-Darm-Bakterien, erklärt die IKK classic und gibt entsprechende Hygienetipps.

Spätestens seit den sonnigen Tagen im April ist die diesjährige Grillsaison gestartet. Ob im eigenen Garten oder auf dem Balkon: Grillen gehört zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen – vor allem im Sommer. Die warmen Temperaturen haben aber auch Nachteile. „Krankmachende Keime auf dem Grillfleisch vermehren sich schneller und damit steigt das Risiko für Darminfektionen“, warnt Uwe Kuhlmann, Regionalgeschäftsführer bei der IKK classic. „Außerdem geht es beim Grillen häufig rustikaler zu als beim Kochen in der Küche. Allzu große Nachlässigkeit bei der Hygiene kann sich aber rächen.“ Die IKK classic weiß, wie sich Gesundheitsgefahren beim Grillen vermeiden lassen und gibt praktische Tipps.

Der häufigste bakterielle Erreger, der mit Lebensmitteln aufgenommen wird und zu Durchfall, Bauch- und Kopfschmerzen sowie Fieber führen kann, ist der Campylobacter. Nach dem Infektionsschutzgesetz ist die Erkrankung meldepflichtig. Die Meldungen werden beim Robert-Koch-Institut gesammelt. Die IKK classic hat sich die Zahlen für das vergangene Jahr angesehen. Demnach infizierten sich 2019 über 5.200 Menschen in Niedersachsen mit dem bakteriellen Erreger, 174 von ihnen kamen aus dem Landkreis Göttingen. Salmonellen gelangen ebenso überwiegend übers Essen in den menschlichen Organismus und können unangenehme Magen-Darm-Erkrankungen verursachen. Niedersachsenweit wurden 2019 fast 1.300 Infektionen mit diesem Krankheitserreger gezählt, im Landkreis Göttingen waren es 52.

„Häufig erfolgt die Übertragung mit den Erregern durch nicht ausreichend erhitztes Fleisch und Geflügel“, sagt Kuhlmann. „Deshalb ist es wichtig, auch beim Grillen auf gute Hygiene zu achten und sicherzustellen, dass das Grillgut immer durchgegart ist.“ Bei einer Garzeit von mindestens zehn Minuten bei 70 Grad Celsius sei man in der Regel auf der sicheren Seite. Bei großen Fleischstücken sei es aber ratsam, die Kerntemperatur zu messen, so Kuhlmann.

Wichtige Hygieneregeln fürs gesunde Grillen

Rohes Fleisch immer gekühlt und gut verschlossen in einer Plastiktüte oder Frischhaltebox aufbewahren. Erst direkt vor dem Grillen entnehmen.

Rohes Fleisch vor der Zubereitung besser nicht abwaschen. Durch spritzendes Wasser können die Krankheitserreger auf der Arbeitsfläche verteilt werden. Besser ist es, das Fleisch vorsichtig mit Küchenkrepp abzutupfen und das Papier direkt danach zu entsorgen.

Separate Kochutensilien (Geschirr, Schneidebretter, Grillbesteck) für rohes und gegartes Fleisch verwenden.

Hände immer gründlich waschen, nachdem rohes Fleisch angefasst wurde. Sollte kein Wasser in der Nähe sein, desinfizierende Feuchttücher benutzen.

Speisen, die roh oder nicht erhitzt verzehrt werden, vom rohen Fleisch und den damit in Kontakt geratenen Kochutensilien trennen.