Osterode. Der Kreisverband beklagt Missstände: Altkleidercontainer werden immer wieder zugemüllt. Die Ehrenamtlichen müssen sich um die Beseitigung kümmern.

„Altkleider gehören nicht in den Müll, denn Altkleider helfen, zu helfen“: Diese Position vertritt das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Jeder Deutsche kauft pro Jahr etwa zwölf Kilogramm neue, modische Kleidung. Doch wohin mit den alten Klamotten?

Der DRK-Kreisverband Osterode hat im Altkreis Osterode insgesamt 19 Altkleider-Sammelbehälter aufgestellt, die dazu dienen, die Kleiderkammern der Ortsvereine und den Kleiderladen mit gut erhaltener Bekleidung zu versorgen. Nach der regelmäßigen Entleerung der Behälter wird die Kleidung sortiert. Diese Aufgaben werden von ehrenamtlichen Kräften übernommen, die sich gern in ihrer Freizeit für andere Menschen einsetzen. Doch es gibt Probleme: „In den Sammelbehältern werden Säcke mit Restmüll entsorgt, und die direkte Umgebung wird zur Ablage von Sperrmüll genutzt“, kritisiert DRK-Projektsachbearbeiter Dieter Bender eine zum Teil unhaltbare Situation, die auch immer wieder Anwohner aufbringt und zu zahlreichen Beschwerden führt. Durch diese illegale Müllentsorgung seien die Behälter schneller voll und Säcke mit gut erhaltener Bekleidung stünden neben den Behältern der Witterung ausgesetzt. Bender: „Im illegal entsorgten Restmüll sind neben Haushaltsabfällen auch Baby- und Erwachsenenwindeln zu finden. Solch eine Entsorgung ist in hohem Masse unhygienisch, da die Säcke platzen und dann die gut erhaltene Bekleidung verschmutzen.“ Da der an den Containern abgeladene Sperrmüll so ziemlich alles enthält, was der Haushalt hergibt und das DRK verpflichtet ist, die Entsorgung zu regeln, muss der Müll zur Deponie Hattorf gebracht werden, was mit hohen Kosten verbunden ist.

Wer derart handelt, bewegt sich im Ordnungswidrigkeitsbereich und muss mit einem Bußgeld rechnen, erklärt dazu die Polizei Osterode. Allerdings sei es in der Regel schwer, den Verursacher auszumachen. Das bestätigt auch das städtische Ordnungsamt, das ebenfalls immer wieder eingreifen muss, wenn Müll auf öffentlichen Flächen abgelagert wird. Und das komme immer häufiger vor, Zeit, die der städtische Bauhof für die Entsorgung aufbringen muss und letztlich das Geld der Bürger kostet. „Wir betreiben die Altkleidersammlung aus zwei Gründen. Einerseits erhalten wir dadurch genug gut erhaltene Kleidung, um jährlich 1,2 Millionen benachteiligte Menschen damit versorgen zu können. Andererseits generieren wir durch den Verkauf der Überschüsse freie Mittel für soziale Projekte“, begründet das Deutsche Rote Kreuz die Sammlung. Jedes Jahr könnten so ehrenamtliche Projekte im Katastrophenschutz, im Jugendrotkreuz oder in der Altenhilfe gefördert werden. Das DRK: „ Diese Einnahmen sind eine wichtige Quelle zur Finanzierung unserer Arbeit.“ Das DRK Osterode richtet einen dringenden Appell an die Bevölkerung, seine Arbeit zu unterstützen und die Container nicht zur Abfallentsorgung zu missbrauchen.