Osterode. Das österreichische Ensemble Alma spielte im Freiheiter Hof im Rahmen von Kultur im Kreis.

Es müssen nicht immer Marianne und Michael sein, wenn es um Volksmusik geht, denn das Genre hat so viel zu bieten und weitaus größeres Potenzial. Wenn die Musik mal aus dem engen Korsett geschnürt ganz anders interpretiert wird, kann sie für besondere musikalische Erfahrungen stehen. Das erlebten die Zuhörer am vergangenen Samstagabend im Freiheiter Hof im Rahmen von Kultur im Kreis mit einem Konzert, zu dem die Kulturschmiede Osterode eingeladen hatte. Zu Gast war das österreichische Ensemble Alma, Insidern durch dessen einzigartigen Zugang zur Volksmusik durchaus ein Begriff. Die mit der Volksmusik aufgewachsenen jungen Akteure verpassen ihr ein modernes, effektvolles Gewand, bleiben dabei aber respektvoll gegenüber ihrer Tradition und deren Wurzeln verhaftet. Der hochprofessionelle Umgang mit den Instrumenten Bass, Geige und Akkordeon, die blitzsaubere Rhythmik mit plötzlichen Tempiwechseln, die teils meditativ angelegten Phasen und der mehrstimmige Gesang gestalteten den Konzertabend für das Publikum erfrischend kurzweilig. Ob Ländler, Polka, Jodler oder Walzer: Das Ensemble war mit einem fantasievollen Mix immer für eine Überraschung gut.

Das Publikum, etwa 60 Zuhörer, spendete viel Applaus. Dass es nicht zahlreicher erschienen war, sei dem für Osterode vielleicht etwas exotischen Konzertzuschnitt geschuldet und war wohl im Vorfeld zu erwarten. Umso mehr ist der Mut der Veranstalter zu würdigen, Alma nach Osterode zu holen. Es war eine gute Wahl und eine Bereicherung des Festivals Kultur im Kreis.