Göttingen . Die Gruppe Linke, Piraten, Partei will mehr bezahlbaren Wohnraum. Der Kreistag berät einen Antrag zur Stärkung der Wohnbaugesellschaft.

Die Wohnungsbaugesellschaft Kreiswohnbau Osterode am Harz/Göttingen GmbH hat viel vor mit Bauprojekten im Speckgürtel von Göttingen, in Bovenden, Lenglern und Rosdorf. Dabei geht es vor allem um die Beschaffung von bezahlbarem Wohnraum, und hier, so bestätigt es der Geschäftsführer, Diplom-Betriebswirt Hans-Peter Knackstedt, ist der Bedarf groß.

Des Themas hat sich die Kreistagsgruppe Die Linke, Piraten und Partei angenommen und einen Antrag eingebracht, der auf der nächsten Sitzung des Kreistages am Mittwoch, 27. Februar, um 15 Uhr im Ratssaal des neuen Rathauses Göttingen beraten wird. Ziel des Landkreises sei eine nachhaltige Stärkung der Kreiswohnbau, die befähigt werden solle, verstärkt im bisherigen Landkreis Göttingen, insbesondere im Göttinger Umland, aktiv zu werden, um kostengünstigen Wohnraum zu schaffen, erklärt die Gruppe. Möglich wurde das durch geänderte Rahmenbedingungen im Zuge der Kreisfusion. Der Landkreis Göttingen ist Hauptgesellschafter des Unternehmens, das mit Baumaßnahmen in Bovenden bereits begonnen hat. Allerdings: „Die umfangreichen Bauvorhaben können wir aus eigenen Mitteln nicht bewältigen. Dazu brauchen wir Unterstützung“, stellt der Geschäftsführer fest. Trotz der guten Marktchancen im Umland Göttingens gehe es nicht um die großen Renditeobjekte. Gleichwohl müsse „mehr Wohnraum auch für den kleinen Geldbeutel geschaffen werden“, ist sich Knackstedt sicher: „Die Politik hat das verstanden“, sieht er einen breiten Konsens quer durch die Parteien und im Aufsichtsrat. Der Antrag von Die Linke, Piraten und Partei sieht vor, eine Kapitalerhöhung der Kreiswohnbau von einer auf drei Millionen Euro vorzunehmen, die Stellung von im Eigentum des Landkreises befindlichen wohnbautauglichen Flächen, kostenlose Darlehen zur Finanzierung des Wohnungsbaus und die Förderung des sozialen Wohnungsbaus durch die Kreiswohnbau. Geprüft werden soll ferner, inwieweit bei Baumaßnahmen des Landkreises die Umsetzung von der Wohnungsbaugesellschaft übernommen werden kann. In Göttingen werden, so die Prognose des GEWOS-Instituts (Stadt-, Regional- und Wohnforschung), im Jahr 2030 etwa 4.820 Wohneinheiten fehlen, vor allem preisgünstige Wohnungen, begründet die Kreistagsgruppe ihren Vorstoß. Das habe Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt in der Peripherie, so in Bovenden, Gleichen und Rosdorf, der nicht getrennt vom Göttinger Wohnungsmarkt betrachtet werden könne.