Osterode. In Osterode sorgen sich Hundebesitzer um das Wohl ihrer Tiere. Tierarzt Dr. Thomas Grammel gibt Tipps, was zu beachten ist.

Bei Funden von Giftködern sträuben sich Hundebesitzern die Nackenhaare. Immer wieder flankieren derartige für Tiere lebensbedrohliche „Snacks“ beliebte Gassi-Strecken mit den bekannten Konsequenzen: Verletzungen und Vergiftungen, gefolgt vom zuweilen qualvollen Siechtum der Tiere.

Schon über Weihnachten waren Giftköder am Hasenwinkelweg in Osterode zwischen Butterberg und Rotenhäuser Weg aufgetaucht und wurden von Tierbesitzern beseitigt. Am Freitag wurde man in den Morgenstunden erneut fündig. Als Fleischbällchen getarnte Giftbomben, so zumindest die Vermutung, hatten Unbekannte sorgsam mit Laub abgedeckt. „Wir haben gleich alles abgesucht und hoffen, alle Köder gefunden zu haben“, erläuterte eine Hundebesitzerin.

Dr. Thomas Grammel betreibt in Osterode eine Tierärztliche Klinik für Kleintiere und kennt die Problematik. Sein Rat: „Wenn der Hund schmatzt und man den Eindruck hat, dass er etwas falsches gefressen hat, sollte man umgehend reagieren und seinen Tierarzt aufsuchen.“ Viel Zeit bleibt nicht: Innerhalb einer halben Stunde könne man aber effektiv handeln und den Magen entleeren. Die Spritze wirkt innerhalb von fünf Minuten. Weitere Indizien für eine Vergiftung seien Zuckungen, wenn das Nervensystem reagiert, oder Magenkrämpfe.

Geld- oder Haftstrafen

Der Nachweis indes, um was für Gift es sich handelt, sei schwer zu führen, Proben müssten eingeschickt werden, die Kosten hätte dann der Tierhalter zu tragen. Dr. Grammel rät dazu, Hunde in gefährdeten Gebieten präventiv an der Leine zu führen.

Wie ein Sprecher des Polizeikommissariats Osterode verdeutlichte, machen sich Personen, die Köder auslegen, strafbar, sind dann Tiere betroffen, sei das eine Sachbeschädigung und werde mit saftigen Geldbußen bis hin zu Haftstrafen geahndet (StGB Paragraf 303). „Auf jeden Fall sollte man solche Vorkommnisse zur Anzeige bringen“, rät der Beamte. Wer Giftköder findet, könne diese bei der Polizei abgeben: Wichtig sei, sie nur mit Handschuhen anzufassen und gut zu verpacken. Die Polizei schickt dann Proben ein und lässt sie untersuchen. Der Beamte: „Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass solche Köder auch eine potenzielle Gefahr für andere darstellen, beispielsweise für spielende Kinder.“

Und es muss nicht immer Gift sein, mit dem man Hunden Schaden zufügen will. Auch andere Köder tauchen immer wieder auf, zum Beispiel mit Stacheldraht oder eine mit Rasierklingen präparierte lecker erscheinenden Wurst.