Osterode. Im Prozess um einen versuchten Totschlag in Osterode schilderte das 20-jährige Opfer jetzt die Messerattacke.

Im Prozess um einen versuchten Totschlag und andere Gewaltdelikte eines 29-jährigen Mannes aus Osterode hat am Dienstag die Schwester seiner damaligen Freundin als Zeugin vor dem Landgericht Göttingen ausgesagt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, kurz vor Weihnachten die Schwester seiner Partnerin mit einem Messer lebensgefährlich verletzt zu haben. Die heute 20 Jahre alte Frau erlitt eine Stichverletzung an der Leber und konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden (wir berichteten). Zuvor soll der Angeklagte aus Eifersucht seine Freundin geschlagen, gewürgt, eine Treppe heruntergestoßen und mit einem Messer bedroht haben.

Die 20-Jährige war mit ihrer Mutter und ihrem Freund nachts zu der Wohnung ihrer Schwester in Osterode gefahren, nachdem diese dringend per SMS um Hilfe gebeten hatte. Als sie vor dem Mehrfamilienhaus standen, habe sie ihre Schwester schreien gehört, berichtete die 20-Jährige. Sie hätten dann auf alle Klingeln gedrückt, bis jemand den Türöffner betätigte. Dann seien sie gemeinsam zu der Wohnung hochgegangen. Von draußen habe sie ihre Schwester „Komm schnell, komm schnell“ rufen gehört. Da niemand aufmachte, habe ihr Freund die Tür eingetreten. Ihre Schwester und der Angeklagte hätten sich im Bad auf dem Boden befunden, der kleine Sohn ihrer Schwester habe daneben gestanden.