Herzberg. In Herzberg, Wulften und Hattorf sind Feiern unter Auflagen geplant, nachdem das Land Niedersachsen das Verbot von Gottesdiensten aufgehoben hat

Am kommenden Sonntag, 10. Mai, werden in einigen Kirchen wieder Gottesdienste gefeiert: In der Herzberger Christuskirche etwa um 9.30 Uhr. Dabei müsse auf einige Hygieneregeln geachtet werden, betont Pastor Dr. Gerhard Bergner, vor allem auf die Abstandsregel. Außerdem tragen die Teilnehmer Mund-Nasenschutz. Hände-Desinfektionsmittel werde bereitgestellt und auf den Gebrauch von Gesangbüchern verzichtet – wie auch auf den Gemeindegesang.

Die Gemeindeglieder werden gebeten, die Kirche einzeln – oder im Familienverbund – zu betreten und auch wieder zu verlassen. „Wir werden circa 40 Gemeindegliedern Platz bieten können. Und der Gottesdienst wird etwas kürzer dauern als sonst – auch das trägt zur Verminderung des Infektionsrisikos bei“, so Pastor Bergner. „Bestimmt wird der Gottesdienst ungewohnt, aber ich freue mich trotzdem sehr darauf und bin gespannt, einerseits darauf, wie es sich anfühlt, zum Beispiel einen Gottesdienst ohne Gemeindegesang zu feiern und andererseits darauf, wie es sein wird, wenn wir dann in einigen Wochen hoffentlich auch wieder singen dürfen.“

Mund-Nasen-Schutz ist in der Kirche Pflicht

Auch die Kirchengemeinde Wulften freut sich, dass am kommenden Sonntag, 10. Mai, wieder Gottesdienste stattfinden können. Es wird Kurzandachten von ca. 20 Minuten unter Einhaltung der vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen geben, und zwar um 9.30 und um 10.15 Uhr.

Auch in der St. Pankratius-Kirche in Hattorf wird am 10. Mai um 10 Uhr ein Gottesdienst stattfinden (wir berichteten). Die Teilnehmerzahl ist auf 32 Personen begrenzt. Begrüßungen am Eingang und Verabschiedungen am Ausgang finden nicht statt, wie überhaupt jede Berührung zu unterbleiben hat. Die auch sonst geltenden Mindestabstände von 1,5 Metern sind (außer unter Familienmitgliedern) auch in der Kirche zu wahren. Die Besucherinnen und Besucher dürfen nur einzeln die Kirche betreten und wieder verlassen. Sie haben an dafür gekennzeichneten Orten Platz zu nehmen. Die Emporen dürfen nicht betreten werden. Den Anweisungen der Verantwortlichen ist Folge zu leisten. Es wird empfohlen, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Händedesinfektionsmittel steht bereit.

Nicolai-Gemeinde bietet Online-Gottesdienst an

Für die Nicolai-Gemeinde teilt Pastor Gerd Florian Beckert mit, dass am Sonntag Kantate, dem 10. Mai, aus der Nicolai-Kirche wieder ein Video-Gottesdienst um 9.30 Uhr auf die bisher gut etablierte Weise gesendet wird, nämlich auf dem YouTube-Kanal „Kirchen in Herzberg“ und in der gleichnamigen Facebook-Gruppe. „Die Gottesdienste können dort kostenfrei, ohne Anmeldung und ohne sich als Zuschauer registrieren zu müssen, abgerufen werden. Zusätzlich werden diese Gottesdienste in Druck-Ausgaben an unsere Abonnenten verteilt“, so Beckert.

„Im Pfarrbüro unter der Telefon-Nummer 5036 kann das Angebot gern weiterhin subskribiert werden. Wir wollen damit auch der Tatsache Rechnung tragen, dass vermutlich einige ältere Personen, die zur Risikogruppe und ebenso zu unseren treuen Gottesdienstbesuchern gehören, noch nicht wieder vorbehaltlos zum Gottesdienst erscheinen.“ Die Nicolai-Kirche wird am kommenden Sonntag auch wieder von 14 bis 16 Uhr zum stillen Gebet geöffnet sein.

Mitmach-Gottesdienst per Video

Diakon Brömme hält am kommenden Samstag um 10 Uhr einen Kinder-Video-Gottesdienst aus dem Martin-Luther-Haus. Die Kinder und das Team können sich sehen und interagieren. Zur Teilnahme genügt ein Endgerät mit Kamera und Mikrofon. Wer teilnehmen möchte, bittet seine Eltern, bis heute um 16 Uhr eine Nachricht an evcooler@online.de zu schreiben. Per Mail wird anschließend der Zugang zum Video-Chat erläutert und weitere Materialien übermittelt.

Pastor Beckert kündigt an: „Wir werden in der Nicolai-Kirche ab dem 17. Mai um 9.30 Uhr mit einem Gemeinde-Gottesdienst starten.“ Dabei gelten in der Nicolai-Gemeinde ganz ähnliche Richtlinien wie in der Christus-Gemeinde: Mindestens 1,5 Meter Abstand zu weiteren Besuchern (außer man stammt aus demselben Haushalt) sind jederzeit zu wahren. „Wir verzichten insbesondere bei der Begrüßung und der Verabschiedung auf einen Handschlag und auf jegliche weitere Berührungen wie den Friedensgruß. Gesangbücher werden nicht verwendet, sondern – falls nötig – Handzettel ausgelegt sein.“

Teilnehmende werden gebeten, nur in den gekennzeichneten Bänken Platz zu nehmen. Die Empore wird nicht vom Publikum betreten. Auf Gemeindegesang wird aus Schutzgründen im Augenblick verzichtet. „Wir werden circa 70 Gemeindegliedern Platz bieten können. Den Anweisungen des Kirchenvorstandes bitten wir Folge zu leisten“, so Beckert weiter. „Der Gottesdienst wird einer Andachtsform ähneln und kürzer sein als gewohnt. Auf die Feier des Abendmahles werden wir vorerst verzichten – all diese Maßnahmen tragen zur Verminderung des Infektionsrisikos bei.“

Weitere Gemeindeveranstaltungen weiterhin ausgesetzt

Alle übrigen Gemeindeveranstaltungen wie Chöre, Gruppen und Kreise fallen weiterhin unter das Kontaktverbot und dürfen noch nicht wieder stattfinden. Über Regelungsänderungen und damit verbundene Veranstaltungsmöglichkeiten wird kurzfristig informiert.

In Sieber und Lonau werden die Sonntags-Gottesdienste erst ab Pfingsten bzw. Trinitatis (eine Woche nach Pfingsten) wieder gefeiert, dann zur gewohnten Zeit um 11 Uhr.

Für andere Kirchen, etwa die katholische St.-Josef-Kirche in Herzberg, lagen bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe keine Termine für Gottesdienste vor.