Herzberg. Die Bauarbeiten am Herzberger Welfenschloss gehen zügig voran. Darüber berichtet Manfred Kirchner vom Förderverein des Schlosses.

In der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Schloss Herzberg wurde der gesamte Vorstand einstimmig wiedergewählt. Weitere Schwerpunkte der Sitzung waren der Bericht des Vorsitzenden Peter Bischof und ein Vortrag über die Baufortschritte im Schloss von Schriftführer Manfred Kirchner. Der Vorsitzende konnte auf ein veranstaltungsreiches Jahr zurückblicken. Drei Fahrten, viele Vorträge mit zum Teil hochkarätigen Referenten, zwei Veranstaltungen mit der Schauspielerin Janette Rauch und die szenischen Schlossführungen stießen jeweils auf große Resonanz. Der traditionelle Neujahrsempfang habe jedoch bereits Ende November des letzten Jahres abgesagt werden müssen, da zu der Zeit noch nicht absehbar war, dass die Stadt Herzberg so schnell eine neue Betreiberin für das Schlosscafé finden würde. Auch Bürgermeister Lutz Peters lobte in einem kurzen Statement die breite Palette der Angebote des Fördervereins.

Kassenwart Marco Dietrich freute sich über die positive Mitgliederentwicklung in den letzten Jahren. Mit 160 Mitgliedern habe man 49 Mitglieder mehr als noch vor zehn Jahren. Dietrich ging auch auf die Investitionen des Fördervereins im abgelaufenen Jahr ein. So schaffte der Förderverein einen hochmodernen Beamer und eine neue Leinwand für den Rittersaal an, auch das Klavier bekam eine neue Abdeckung. Auch im kommenden Jahr, so hatte Peter Bischof bereits angekündigt, werde man sich bei der Modernisierung des Museums und bei der Lautsprechertechnik für den Rittersaal finanziell engagieren.

Bauarbeiten im Schlossgehen gehen zügig voran

Die Bauarbeiten im Marstallflügel gehen zügig voran, so Kirchner in seinem Vortrag. Die Besucher der Jahreshauptversammlung konnten sich davon selbst ein Bild machen, waren doch selbst um 20 Uhr auf der Baustelle noch Handwerker im Einsatz.

Im Torhaus ruhen die Arbeiten, weil man bei den Grabungen auf Gemäuer gestoßen ist
Im Torhaus ruhen die Arbeiten, weil man bei den Grabungen auf Gemäuer gestoßen ist © Manfred Kirchner

Die große Schwierigkeit im Marstallflügel sei gewesen, dass die bisherigen Trägerbalken keinen festen Anschluss an die Seitenwände gehabt hätten. Dies sei jetzt korrigiert worden und inzwischen seien auch Stahlträger eingezogen wurden. Auch die Räumlichkeiten, in denen ein Fahrstuhl eingebaut werden soll, nehmen bereits Gestalt an. Im Inneren des Marstallflügels ist zurzeit ein interessantes Mosaik aus alten Fachwerkbalken und neuen Balken aus Kiefer- und Eichenholz zu sehen.

Interessant sei, das im Inneren auch Mauern aus Sieberflusssteinen wiederhergestellt bzw. neu aufgebaut würden. „Hier kann man noch sehen, was echte Handwerkskunst ist“, so der Vortragende. Im Torhaus ruhen zurzeit die Arbeiten, weil man bei den Grabungen auf Gemäuer unterhalb des Fußbodens gestoßen ist. Bei den Arbeiten am Turm des Schlosshofes ist einer der Schwerpunkte die Restaurierung der Figuren. Alle Figuren sollen erhalten bleiben und notfalls später im Museum präsentiert werden. Interessant sei auch der Blick in das Innere des Schlossturmes. Hier seien noch Teile des alten Treppenhauses zu erkennen. Ob der Schlossturm aber in absehbarer Zeit wieder begehbar sein würde, sei eher auszuschließen, so Manfred Kirchner. Auf jeden Fall soll aber der Schlossturm in absehbarer Zeit wieder der Blickfang im Schlosshof werden.